18.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4810 | Ressort: Landwirtschaft | Landtechnik

Deutsche Landtechnik-Industrie erhält Dämpfer

Hannover (agrar-PR) - Die bisher stärkste Wachstumsphase der deutschen Landtechnikindustrie hat im vergangenen Jahr ihr Ende gefunden. Allerdings hatte die Branche in 2008 noch einmal einen spürbaren Boom erlebt, zitiert der Landvolk-Pressedienst Angaben des Fachverbandes Landtechnik im Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau. 2006 verzeichneten die deutschen Hersteller von Traktoren und Landmaschinen einen Gesamtumsatz in Höhe von 5,2 Milliarden Euro. 2008 war das bisher umsatzstärkste Jahr der Branche, sie verkaufte Landtechnik in Wert von rund 7,51 Mrd. Euro im In- und Ausland. 2009 ging der Umsatz im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise um rund 25 Prozent gegenüber 2008 zurück, und sank auf 5,64 Mrd. Euro. Damit wurde zwar das Ergebnis des Boomjahres 2008 deutlich verfehlt, doch immerhin pendelte sich der Umsatz auf dem guten Niveau der Jahre 2006 und 2007 ein. Bereits seit Ende 2008 hatten die Hersteller rückläufige Neubestellungen registriert, aufgrund von Auftragsüberhängen war der Umsatz im ersten Quartal 2009 jedoch noch konstant geblieben und erst ab dem Frühjahr gesunken.

Landtechnik „Made in Germany“ hat weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Die Exporte haben in den vergangenen Jahren einen erheblichen Beitrag zur Erfolgsgeschichte der Branche beigetragen. So wurden im Jahr 2006 noch Landmaschinen und Traktoren im Wert von 3,62 Mrd. Euro exportiert, im „Boomjahr“ 2008 betrug der Wert der Exporte knapp 5,65 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr brach der Export dagegen regelrecht ein, die Umsätze sanken gegenüber 2008 um 30,8 Prozent auf 3,91 Mrd. Euro. Maßgeblich für diese Entwicklung waren vor allem die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Zentral- und Osteuropa. Bis 2008 entwickelte sich beispielsweise Russland hinter Frankreich zum zweitgrößten Exportmarkt für deutsche Landtechnik. Mit Beginn der internationalen Krise stoppten die Landwirte in diesen Ländern ihre Investitionen oder stornierten bereits platzierte Aufträge. Allein die deutschen Landtechnikexporte nach Russland sind in 2009 um rund 60 Prozent zurückgegangen. In Westeuropa haben die Landwirte dagegen auch im vergangenen Jahr noch auf verhältnismäßig hohem Niveau in Technik investiert, erst im zweiten Halbjahr verringerte sich die Nachfrage. Der Inlandsmarkt für deutsche Landmaschinen und Schlepper schrumpfte im vergangenen Jahr wertmäßig um schätzungsweise 7,5 Prozent auf 1,72 Mrd. Euro. Dabei konnten die Hersteller hierzulande Schlepper für insgesamt 674,3 Mio. Euro verkaufen, das waren nur etwa 10,2 Prozent weniger als 2008. Das Landmaschinengeschäft hat sich dagegen analog zu den Einkommen der Landwirte entwickelt. So haben sich die Milchbauern angesichts des starken Rückgangs der Milchpreise bereits seit Jahresbeginn mit Investitionen zurückgehalten, während im Ackerbau zunächst noch auf relativ hohem Niveau investiert wurde.
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