Hannover (agrar-PR) - Beim Pflanzenschutz zeigen Niedersachsens Bauern Verantwortung und
halten ihre Geräte in Ordnung. Das belegen nach Angaben des Landvolks
Niedersachsen die Ergebnisse der amtlichen Gerätekontrolle. Nach der
vorläufigen Auswertung des Pflanzenschutzamtes waren im vergangenen
Jahr von insgesamt 11.000 überprüften Geräten rund 6.100 Spritzen
bereits bei der Vorstellung mängelfrei. Weitere 4.000 Spritzen hatten
so geringe Mängel, dass diese an Ort und Stelle behoben werden konnten
und sie nach der Vorstellung ebenfalls mit der begehrten Plakette „nach
Hause“ durften. Bei 400 Pflanzenschutzgeräten wurden im ersten Anlauf
geringfügige Mängel festgestellt. Lediglich 52 Geräte, das waren nur
0,47 Prozent, fielen im ersten Anlauf durch. Dem sogenannten
„Spritzen-TÜV“ müssen die Pflanzenschutz-Spritzen im zweijährigen
Turnus vorgestellt werden. Geräte, die dabei keine Plakette erhalten,
dürfen nicht eingesetzt werden. Wer dennoch damit auf den Acker fährt,
riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern setzt auch seine
EU-Betriebsprämie aufs Spiel. Diese wird entsprechend den
Cross-Compliance-Vorschriften gekürzt, wenn bei Betriebskontrollen
keine Plakette nachgewiesen wird.
Ab sofort steht für alle Pflanzenschutzgeräte mit einer braunen
Plakette wieder eine TÜV-Untersuchung an. Überprüft wird vor allem die
Genauigkeit der Verteilung der Spritzgeräte, begutachtet werden aber
auch die Dichtigkeit, die ausreichende Pumpenleistung und der gesamte
technische Zustand der Geräte. Häufig sind es dabei nur
„Kleinigkeiten“, die beanstandet werden. So standen im vergangenen Jahr
Mängel im Leitungssystem mit 15 Prozent ganz oben in der
Fehlerstatistik. Auch ausgeschlagene, wacklige Spritzgestänge (elf
Prozent) oder verschlissene Düsen und damit Mängel bei der
Querverteilung der Spritzbrühe wurden in zehn Prozent aller Fälle
moniert. Für die regelmäßigen Kontrollen müssen die Landwirte meist
keine langen Wege machen. Denn viele Werkstätten in Niedersachsen
bieten die Überprüfungen an und lassen sich dafür die zugelassenen
mobilen Prüfstände kommen. So steht ein dichtes Kontrollnetz mit 150
von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen amtlich anerkannten
Kontrollwerkstätten mit rund 400 Kontrollorten zur Verfügung. Die
Kontrollpersonen werden vom Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer
Niedersachsen regelmäßig speziell geschult. Die TÜV-Termine werden
zumeist in den Werkstätten ausgehängt oder können bei der
Landwirtschaftskammer telefonisch erfragt werden. Die Kosten für die
Kontrollen sind zwar nicht unerheblich, je nach Gerätebreite betragen
sie bis zu 200 Euro, durch gut vorbereitete und damit schneller
kontrollierbare Geräte können die Landwirte den Rechnungsbetrag jedoch
senken.