Bonn (agrar-PR) - Die Gestaltung der Fruchtfolge hat große Auswirkungen auf
die Arbeitswirtschaft in Betrieben mit einer Biogasanlage. Dort
entstehen vor allem zur Ernte mit anschließender Aussaat deutliche
Arbeitsspitzen. In einem Beitrag für das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK)
zeigt Dr. Marco Schneider vom
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen in Hofgeismar Alternativen auf.
Potentiale zur Optimierung der Arbeitsabläufe und Einsparung von
Arbeitszeit lassen sich demnach vor allem durch die pfluglose
Bodenbearbeitung, aber auch durch die Kopplung von
Fruchtfolgevariationen mit Verfahren der konservierenden
Bodenbearbeitung erschließen.
Die
pfluglose Bodenbearbeitung führt nicht nur zu geringeren Kosten, sondern
auch zu einer deutlichen Einsparung der Arbeitszeit von bis zu 40
Prozent, berichtet Schneider. Zudem
wirkt sich eine konsequent umgesetzte, konservierende Bodenbearbeitung
maßgeblich auf die Befahrbarkeit der Ackerflächen aus. Messungen bei der
Zuckerrübenrodung hätten im Vergleich zur konventionellen
Bodenbearbeitung zu halb so tiefen Fahrspuren geführt. Für das
Mulchsaatverfahren spricht ferner auch die geringere Erosionsgefahr.
Untersuchungen nach einem Starkregen in einer Hanglage haben ergeben,
dass bei der Pflugvariante 87 Prozent des Niederschlags oberflächlich
abfließen, bei der Mulchsaat waren es lediglich 16 Prozent.
In
Marktfruchtbetrieben mit auf Wintergetreide ausgerichteten Fruchtfolgen
bietet die Erweiterung des Kulturartenspektrums durch Silomais eine
Möglichkeit, arbeitsintensive Phasen zu mildern, da die Aussaat und
Bestandespflege in eher arbeitsärmere Zeiträume im Frühjahr fallen. Auch
zur Ernte im Herbst wird die Arbeitbelastung entzerrt, vor allem wenn
die Umstellung der Fruchtfolge mit einer konservierenden
Bodenbearbeitung einhergeht.