Hannover (agrar-PR) - Ebermast Die Zukunft der
Ferkelkastration in Europa wird von Experten der Branche
unterschiedlich beurteilt. Das geht aus einer Befragung hervor, die die
Universität Bonn unter insgesamt 120 Teilnehmern der „Internationalen
Fleischwoche" in Bonn durchgeführt hat. Wie die Hochschule und das
Cluster Ernährung.NRW, das die Untersuchung finanziell unterstützte,
mitteilten, hält rund die Hälfte der Befragten einen
Kastrationsverzicht EU-weit noch vor 2019 für möglich. Etwa 35 Prozent
bewerteten eine Systemumstellung erst langfristig oder gar nicht als
realistisch. Ferner beurteilten die Experten die Entwicklung einer
Technik, zur sicheren Identifizierung von Ebern mit Geruchsabweichung
als besonders problematisch, erklärten Universität und Cluster. Die
große Mehrheit der Befragten gehe davon aus, dass entsprechende
Technologien frühestens bis zum Jahr 2019 zur Verfügung stehen könnten.
Darüber hinaus gäben die Fachleute der Ebermast nur eine Chance, wenn
sie auf allen Stufen der Fleisch erzeugenden Industrie Akzeptanz finde.
Das Landvolk Niedersachsen hält unter
Berücksichtigung des Verbraucher- und Tierschutzes die Umstellung auf
die Ebermast noch nicht für praktikabel. Als Zwischenschritt empfiehlt
der Verband die Kastration unter Einsatz von Schmerzmitteln. Zugleich
warnt das Landvolk vor einer getrennten Vermarktung weiblicher und
männlicher Tiere. Ein gespaltener Markt diene nicht dem Tierschutz,
warnt der Verband und fordert ein gemeinsames Vorgehen beim Ausstieg
aus der Kastration.