Hannover (agrar-PR) - Der Berufsstand kann seinen Mitgliedern keine höheren Preise
zusichern, er hat aber bei der Begrenzung der Kosten in jüngster
Vergangenheit für alle Landwirte große Erfolge erzielt.
Landvolk-Hauptgeschäftsführer Jörn Dwehus verwies auf dem 15.
Braunschweiger Getreidetag des Landvolkes Niedersachsen auf die Senkung
der Agrardieselbesteuerung und versprach: „Hier ist noch nicht das
letzte Wort gesprochen!“. Der Verband werde sich weiter für ein ähnlich
niedriges Niveau wie bei den französischen Nachbarn mit einem
Steuersatz nahe Null einsetzen. Auch bei der vehement geforderten
Risikoausgleichsrücklage werde der Verband nicht nachlassen, Dwehus
wertete sie in Königslutter als gutes Projekt zur Reaktion auf
zunehmende Marktrisiken im Liberalisierungsprozess.
Zweifelsfrei, dies belegten auf dem Getreidetag auch die Aussagen
des Unternehmensberaters Dr. Reimer Mohr, ist die europäische und damit
auch die deutsche Landwirtschaft auf liberalisierten Märkten
angekommen. Damit spürten nicht nur Ackerbauern, sondern auch
Milchviehhalter, Veredlungslandwirte sowie die Landwirte mit
Sonderkulturen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise,
verdeutlichte Dwehus. Der Verband sehe seine Aufgabe darin, die
Landwirte auf der Kostenseite zu entlasten, dazu agiere er vornehmlich
im politischen Raum. Beispielhaft verwies er neben der
Agrardieselsteuer auf die Erbschaftsteuerreform, die Umweltgesetzgebung
und auch die Sozialversicherung. Zusätzlich engagiere sich das Landvolk
als Wirtschaftsverband und setze sich im Dialog mit Marktpartnern für
eine Steigerung der Erlöse ein. Dwehus zählte dazu aber auch die
gezielte Information der Landwirte in allen Fragen der Vermarktung:
„Wir bereiten für unsere Mitglieder die Nachrichtenflut auf und
kommentieren wichtige Trends, die Entscheidungen aber trifft ein gut
informierter Unternehmer selbst“. Aber nicht nur über die heute
üblichen Informationswege, sondern auch in direktem Kontakt zu den
Bauern bleibt das Landvolk in der Fläche präsent, versicherte Dwehus.
Die direkte Ansprache der Mitglieder über das bestehende Netz der
Geschäftsstellen werde auch bei weiteren Fusionen und Zusammenschlüssen
in der Fläche bestehen bleiben.
Das Landvolk Niedersachsen hat den Braunschweiger Getreidetag
erstmals 1994 als Reaktion auf die große Reform der EU-Agrarpolitik von
1992/93 angeboten. Mit weiteren Reformen wie der Agenda 2000 und dem
Health Check von 2008 sowie den jetzt beginnenden Debatten um die
Fortführung der EU-Agrarpolitik nach 2013 hat das Landvolk die
Landwirte auf dem schwierigen Weg von der Marktordnung zur
Marktwirtschaft begleitet, ihnen Entscheidungshilfen angeboten und
damit ein Stück Markttransparenz ermöglicht. Diese Zielsetzung blieb
auch beim 15. Braunschweiger Getreidetag aktuell.