08.12.2009 | 00:00:00 | ID: 4045 | Ressort: Landwirtschaft | Medien

Wissenschaftler des JKI informieren in neuer Broschüre über Nützlinge in Feld und Flur

Braunschweig (agrar-PR) - Entomologen aus Kleinmachnow beschreiben in neuem aid-Heft, wie nützliche Krabbeltiere Landwirten und Gärtnern helfen
Spätestens jetzt hat auch das letzte Insekt und Spinnentier gemerkt, dass der Winter kommt. Die meisten heimischen „Krabbeltiere“ orientieren sich bei ihrer Entscheidung, ob sie Wintervorkehrungen treffen, nicht nur an der Umgebungstemperatur, sondern an der Tageslänge. Marienkäfer, Schwebfliegen und Florfliegen gehören zu den wichtigsten einheimischen nützlichen Insekten. Die ausgewachsenen Tiere bzw. ihre Larven helfen im Frühjahr und Sommer dem Landwirt und Gärtner, indem sie beispielsweise schädliche Blattläuse vertilgen. Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) beschreiben in einer neuen aid-Broschüre diese und auch weniger prominente Vertreter der Nützlinge, die auf dem Feld, im Garten, im Wald und auf der Wiese ihre Arbeit verrichten. Unter ihnen sind Spinnen, Fliegen, Milben, Schlupfwespen, Wanzen aber auch Vögel und Säugetiere.
 
Um den Winter zu überleben, haben alle Nützlinge unterschiedliche Strategien entwickelt. Dr. Stefan Kühne vom JKI berichtet, dass die Hain-Schwebfliege bereits im Spätsommer Richtung Süden in wärmere Gefilde auswandert. „Viele Schwebfliegen-Weibchen fliegen sogar über die hohen Alpenpässe bis nach Italien und kehren im Frühsommer zurück“, so der Insektenkundler.
 
Der schwerfällige Siebenpunkt-Marienkäfer bleibt im Lande. Er sucht Zuflucht im trockenen Laub der Hecken und Waldränder. „Um sich vor dem Erfrieren zu schützen, verringert er den Wassergehalt in seiner Körperflüssigkeit“, nennt Kühne eine weitere Strategie. Außerdem wird vor der Winterruhe der Darm entleert und keine Nahrung mehr aufgenommen. „So läuft der Marienkäfer nicht Gefahr, dass sich bei Minusgraden Eiskristalle bilden, die dann durch ihre Ausdehnung die Körperzellen zum platzen bringen.“ Die filigranen Florfliegen verstecken sich im Herbst gerne in Wohnungen. „Um sich zu tarnen, wechseln sie sogar ihre Farbe von hellem grün nach braun“, weiß der JKI-Wissenschaftler.
 
Das im aid-Verlag erschienene Heft „Nützlinge in Feld und Flur“ gibt einen Überblick über alle wichtigen Nützlinge in unseren Agrarlandschaften. Der Leser erfährt, wie die Effekte der Nützlinge gesteigert werden können und wie biologischer Pflanzenschutz funktioniert. Es ist die 2. veränderte Neuauflage unter der Autorenschaft der Entomologen des Julius Kühn-Instituts Dr. Stefan Kühne und Prof. Dr. Bernd Freier. Die allgemeinverständliche 64-seitige Broschüre Bestell-Nr. 1499 (ISBN/EAN:978-3-8308-0844-2/Preis: 2,50 Euro + Porto) kann beim aid (agrarinformationsdienst) übers Internet bestellt bzw. als kostenpflichtiges pdf heruntergeladen werden: http://www.aid.de/?orderno=1499
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Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
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