Braunschweig (agrar-PR) -
Entomologen aus Kleinmachnow beschreiben in neuem aid-Heft, wie nützliche Krabbeltiere Landwirten und Gärtnern helfen Spätestens jetzt hat auch das letzte Insekt und Spinnentier
gemerkt, dass der Winter kommt. Die meisten heimischen „Krabbeltiere“
orientieren sich bei ihrer Entscheidung, ob sie Wintervorkehrungen
treffen, nicht nur an der Umgebungstemperatur, sondern an der
Tageslänge. Marienkäfer, Schwebfliegen und Florfliegen gehören zu den
wichtigsten einheimischen nützlichen Insekten. Die ausgewachsenen Tiere
bzw. ihre Larven helfen im Frühjahr und Sommer dem Landwirt und
Gärtner, indem sie beispielsweise schädliche Blattläuse vertilgen.
Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) beschreiben in einer
neuen aid-Broschüre diese und auch weniger prominente Vertreter der
Nützlinge, die auf dem Feld, im Garten, im Wald und auf der Wiese ihre
Arbeit verrichten. Unter ihnen sind Spinnen, Fliegen, Milben,
Schlupfwespen, Wanzen aber auch Vögel und Säugetiere.
Um den Winter zu überleben, haben alle Nützlinge unterschiedliche
Strategien entwickelt. Dr. Stefan Kühne vom JKI berichtet, dass die
Hain-Schwebfliege bereits im Spätsommer Richtung Süden in wärmere
Gefilde auswandert. „Viele Schwebfliegen-Weibchen fliegen sogar über
die hohen Alpenpässe bis nach Italien und kehren im Frühsommer zurück“,
so der Insektenkundler.
Der schwerfällige Siebenpunkt-Marienkäfer bleibt im Lande. Er
sucht Zuflucht im trockenen Laub der Hecken und Waldränder. „Um sich
vor dem Erfrieren zu schützen, verringert er den Wassergehalt in seiner
Körperflüssigkeit“, nennt Kühne eine weitere Strategie. Außerdem wird
vor der Winterruhe der Darm entleert und keine Nahrung mehr
aufgenommen. „So läuft der Marienkäfer nicht Gefahr, dass sich bei
Minusgraden Eiskristalle bilden, die dann durch ihre Ausdehnung die
Körperzellen zum platzen bringen.“ Die filigranen Florfliegen
verstecken sich im Herbst gerne in Wohnungen. „Um sich zu tarnen,
wechseln sie sogar ihre Farbe von hellem grün nach braun“, weiß der
JKI-Wissenschaftler.
Das im aid-Verlag erschienene Heft „Nützlinge in Feld und Flur“
gibt einen Überblick über alle wichtigen Nützlinge in unseren
Agrarlandschaften. Der Leser erfährt, wie die Effekte der Nützlinge
gesteigert werden können und wie biologischer Pflanzenschutz
funktioniert. Es ist die 2. veränderte Neuauflage unter der
Autorenschaft der Entomologen des Julius Kühn-Instituts Dr. Stefan
Kühne und Prof. Dr. Bernd Freier. Die allgemeinverständliche 64-seitige
Broschüre Bestell-Nr. 1499 (ISBN/EAN:978-3-8308-0844-2/Preis: 2,50 Euro
+ Porto) kann beim aid (agrarinformationsdienst) übers Internet
bestellt bzw. als kostenpflichtiges pdf heruntergeladen werden:
http://www.aid.de/?orderno=1499