Schwerin (agrar-PR) - Der Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus hat heute
in einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner seine
ablehnende Haltung gegenüber dem Anbau der gentechnisch veränderten
Kartoffel Amflora in Mecklenburg-Vorpommern bekräftigt. Er bezieht sich
dabei insbesondere auf das Fehlen konkreter Anbauregeln.
Im
Beschluss der Europäischen Kommission vom 2.März 2010 über das
Inverkehrbringen eines genetisch veränderten Kartoffelerzeugnisses seien
zwar Anbauregeln erwähnt.
"Diese sind aber sehr unscharf
formuliert und für eine Überwachung des Anbaus, wofür die Länder
zuständig sind, nicht brauchbar", kritisiert Backhaus. Auch auf
nationaler Ebene sei es trotz mehrfacher Aufforderung nicht gelungen,
pflanzenartspezifische Vorgaben für die gentechnisch veränderte
Kartoffel in der Gentechnik-Pflanzenerzeugungsverordnung festzulegen.
"Die
Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag die Unterstützung des
Anbaus der Amflora-Kartoffel ausdrücklich hervorgehoben. Sie wird
allerdings ihrer Verantwortung nicht gerecht, hierfür klare Anbauregeln
aufzustellen", so Backhaus. Er lehnt deshalb den Anbau der Amflora
in Mecklenburg-Vorpommern ohne konkrete Anbauregeln weiterhin ab.
Zugleich
verweist er auf ein wissenschaftliches Gutachten, das ihm der BUND
Mecklenburg-Vorpommern e.V. über mittelt hat. Darin wird vor allem die
nach Auffassung des Gutachters nicht ausreichende Prüfung des in der
Amflora enthaltenen Antibiotikaresistenz-Markergens sowie die nicht
ausreichende Umweltverträglichkeitsprüfung im Zulassungsverfahren
kritisiert.
Er bitte, so Backhaus, Frau Bundesministerin Aigner
die in diesem Gutachten genannten Bedenken in überzeugender Weise
auszuräumen oder den Anbau zu untersagen.