17.03.2010 | 00:00:00 | ID: 5078 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Düngung: Nicht nur Kohl ist scharf auf Schwefel

Oldenburg (agrar-PR) - Kaum noch Nährstoffeintrag aus der Atmosphäre Pressemitteilung vom 17.03.2010
Früher kam aus der Luft, was Landwirte heute mit Düngen ausgleichen müssen. Die Schwefel-Vorräte im Boden wurden immer wieder ergänzt durch die schwefeldioxidhaltigen Abgase aus Industrie und Verkehr. Durch die erfolgreichen Maßnahmen zur Luftreinhaltung bleibt Schwefel heute in den Filtern der Kraftwerke zurück, und durch die Einführung schwefelarmer Treibstoffe gelangen weniger als zehn Kilogramm Schwefel pro Hektar und Jahr aus der Atmosphäre in den Boden.

Den Schwefelmangel ihrer Böden müssen Niedersachsens Landwirte daher mit Mineraldünger ausgleichen. Vor allem zu Raps und Wintergerste wird heute schon standardmäßig schwefelhaltiger Mineraldünger gestreut, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Pflanzen können Schwefel nur in gelöster Form als Sulfat über die Wurzeln aufnehmen. Zu 90 Prozent ist Schwefel im Boden in organischer Form gebunden, der restliche Anteil liegt in kristalliner Form in den Bodenmineralien. Damit eine Grundversorgung sichergestellt ist, wird eine Düngung der Pflanzen zum Vegetationsbeginn im Frühjahr empfohlen.

Schwefel ist ein wichtiger Baustein für die Pflanze, damit sie Chlorophyll und Eiweiße bilden kann. Fehlt Schwefel, sind Aufhellungen der jüngsten Blätter und ein kümmerlicher Wuchs der Pflanzen zu beobachten. Besonders empfindlich reagiert Raps auf Schwefelmangel. Statt in leuchtendem Gelb blühen die Pflanzen dann weiß.

Trotz gestiegener Düngerpreise lohnt eine Düngung bei Raps, der etwa 40 bis 60 Kilogramm Schwefel je Hektar benötigt. Getreide und Zuckerrüben kommen mit der halben Schwefelmenge aus. Auch Wiesen und Weiden sind mit einem Schwefelbedarf von etwa 40 Kilogramm je Hektar auf den Nachschub durch die Düngung angewiesen.

Auch Hobbygärtner sollten auf Schwefelmangel achten. Kohl- und Kressearten, Rettich, Ruccola, Radieschen, Zwiebeln, Knoblauch und Spargel sind wegen ihres hohen Gehaltes an Eiweiß und Senfölen besonders anfällig. Die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe sind nicht nur für den Geschmack und die Schärfe verantwortlich, es wird ihnen auch eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben.
Pressekontakt
Herr Walter Hollweg
Telefon: 0441 801-200
Fax: 0441 801-174
E-Mail: walter.hollweg@lwk-niedersachsen.de
Pressemeldung Download: 
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Mars-la-Tour-Straße 1-13
26121 Oldenburg
Deutschland
Telefon:  +49  0441  801-0
Fax:  +49  0441  801-180
E-Mail:  info@lwk-niedersachsen.de
Web:  www.lwk-niedersachsen.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.