Halle/Saale (agrar-PR) - Nach den ersten Vorschätzungen zur Getreide-
und Rapsernte im Monat Juni wird lt. Mitteilung des Statistischen
Landesamtes eine Getreideernte von 3,9 Mill. Tonnen erwartet. Das sind
10 Prozent bzw. 0,4 Mill. Tonnen weniger als bei der Spitzenernte des
Vorjahres. Ein langer Winter und das nass kalte Frühjahr verzögerten
die Entwicklung der Vegetation. Trotzdem wurde Ende Juni von den
Berichtserstattern eine durchschnittliche Ernte erwartet, so dass die
Landwirte im Durchschnitt mit 69,3 Dezitonnen Getreide pro Hektar
rechneten; 6 Dezitonnen je Hektar unter dem Spitzenertrag 2004 bzw. 5
Dezitonnen je Hektar unter dem Vorjahresertrag.
Die geschätzte Rapsernte von 0,6 Mill. Tonnen entspricht in diesem Jahr dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre.
Auf die Brotgetreidearten (Weizen, Roggen) entfallen
voraussichtlich knapp 3,1 Mill. Tonnen und auf die Futtergetreidearten
(Gerste, Hafer, Triticale) 0,8 Mill. Tonnen. Allein 2,6 Mill. Tonnen
bzw. 67 Prozent der Gesamtgetreideernte wird der Winterweizen, die in
Sachsen-Anhalt dominierende und gleichzeitig ertragsstärkste
Getreideart ist, erbringen.
Für die einzelnen Getreidearten schätzen die Betriebe gute Durchschnittserträge ein.
Bei
Winterweizen werden nach ersten Einschätzungen 76,6 dt/ha
(2009: 81,1 bzw. 2004: 83,4 dt/ha) erwartet, das entspricht dem
Durchschnitt der letzten sechs Jahre. Für Wintergerste und Triticale
liegen die Schätzungen mit 69,9 Dezitonnen je Hektar (2009: 74,3 dt/ha)
und 54,4 Dezitonnen je Hektar (2009: 58,7 dt/ha) sogar etwas über die
durchschnittlichen Erträge von 2004 bis 2009.
Nach bisherigen Schätzungen liegt die Hektarleistung
vom Raps in diesem Jahr im Landesmittel bei 36,4 Dezitonnen. Somit
liegt sie um 7,7 Dezitonnen bzw. 17 Prozent unter dem Vorjahresertrag.
Das Erntejahr 2009 erbrachte die beste Hektarleistung seit Jahren.
Da diese Ergebnisse aus ersten vorläufigen
Schätzungen berechnet wurden und Kornbildung sowie Ernteverluste
entscheidend von dem weiteren Witterungsverlauf
(Niederschlagsverteilung, Sonneneinstrahlung) bis zum Erntezeitpunkt
abhängen, kann die Erntemenge an Getreide und Raps noch mehr oder
minder von dieser Vorschätzung abweichen.