Oldenburg (agrar-PR) -
Schlechte Erlöse decken kaum die variablen Kosten Trotz guter, zum Teil sehr guter Erträge fällt die diesjährige Erntebilanz in Niedersachsen unbefriedigend aus. Das liegt an den niedrigen Preisen, die die Landwirte zwischen Elbe und Ems für ihre Produkte erzielen. „Obwohl Mengen und Qualitäten stimmen, können wir uns nicht freuen“, sagte Arendt Meyer zu Wehdel, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, auf der Erntepressekonferenz seines Hauses gestern (29. September) auf Gut Vehr in Quakenbrück (Landkreis Osnabrück).
Die Situation der Ackerbauern bezeichnete der Kammerpräsident als schwierig. Zwar seien Betriebsmittel im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden, die diesjährige Ernte sei aber noch durch die außergewöhnlich hohen Kosten des Vorjahres belastet. Die Erlöse reichten zum Teil nicht aus, um die variablen Kosten für Saatgut, Düngemittel oder Treibstoff zu decken. Immer mehr Betriebe bekämen Liquiditätsprobleme.
Bei den Erträgen gab es regional große Unterschiede, da die Niederschläge im Nordwesten ungleichmäßig fielen. Zu wenig Regen traf Regionen mit sandigen Böden besonders hart. So kam es in der Lüneburger Heide und im Emsland bei manchen Kulturen zu massiven Ernteausfällen. Wer eine arbeitsintensive Beregnungsanlage einsetzte, musste deutlich mehr ernten, um die hohen Kosten wieder einzufahren.
„Der Ertrag alleine sagt heute nichts mehr über die Wirtschaftlichkeit aus“, stellte Meyer zu Wehdel fest. Die Preise vieler landwirtschaftlicher Produkte richteten sich nach Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt und würden von dort vorgegeben. Erfolg oder Misserfolg eines Landwirts hänge immer stärker „vom richtigen Verkaufen“ ab. Die professionelle Vermarktung bezeichnete Meyer zu Wehdel als „eine der größten Herausforderungen der Landwirte für die Zukunft“.
Die im Rahmen der Pressekonferenz verteilten Unterlagen (u. a. mit Informationen zu den Erträgen einzelner Kulturen) finden Sie hier.