Schwerin (agrar-PR) - Der Landwirtschafts- und Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns Dr. Till
Backhaus sieht sich nach dem gestrigen Expertengespräch bei der
EU-Kommission in Brüssel in seiner Entscheidung, die Amflora Kartoffeln
der BASF am Standort Zepkow zunächst zu beschlagnahmen, voll auf
bestätigt.
"Die Kommission hat die schnelle und konsequente
Vorgehensweise des Ministeriums ausdrücklich gelobt. Auch in Brüssel ist
man höchst beunruhigt darüber, das zugelassene gentechnisch veränderte
Kartoffelsorten mit nicht zugelassenen Sorten vermischt wurden. Das
darf nicht passieren. Das Qualitätssicherungsmanagement der BASF hat in
meinen Augen versagt. Das untermauert meine Auffassung, dass eine
Koexistenz zwischen gentechnisch veränderten und gentechnisch freien
Pflanzen nicht gewährleistet werden kann", bekräftigte der Minister
heute Vormittag in Schwerin.
Er begrüßte die Entscheidung der
Kommission , ein Expertengremium zu berufen, in dem
Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich vertreten ist und das die Aufklärung
der aufgetretenen Verunreinigung und die Ursachenforschung koordiniert.
Dieses Gremien wird auch über Untersuchungsmethoden des Erntegutes
befinden und Vorgaben zur Probenahme machen.
"Ich erwarte von der
BASF, dass sie alle Unterlagen, Lieferwege und Dokumente offen legt und
prüfen lässt. Was in Schweden passiert ist, kann theoretisch auch in
Mecklenburg-Vorpommern passiert sein. Ich hoffe, dass die
Bundesministerin Aigner diesen Vorfall zum Anlass nimmt, ihre
Entscheidung zu überdenken. Aus meiner Sicht muss der anbau der Amflora
untersagt werden. Aber das kann nur Frau Aigner entscheiden", betont
Backhaus. .
In Mecklenburg-Vorpommern werde das Gentechnik-gesetz
konsequent umgesetzt. "Wir haben keine Schwellenwerte, sondern eine
Null-Toleranz und demzufolge muss die absolute Reinheit des Saatgutes
gewährleistet sein."
Die Amflora-Kartoffeln der BASF in Zepkow
sind noch nicht geerntet. Sie bleiben so lange unter Verschluss, bis
die berechtigten Zweifel an der Verkehrsfähigkeit ausgeräumt sind.