Bonn (agrar-PR) - (14.07.2010) Riesige runde oder eckige
Strohballen liegen zurzeit auf den Stoppelfeldern. Ein großes Exemplar
kann bis 300 kg auf die Waage bringen. Die Zunahme der gelben Riesen
auf dem Acker im Verlauf der vergangenen Jahre ist nach Angaben des
Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) auf die
Arbeitszeitersparnis zurückzuführen.
Die je Hektar anfallende Strohmenge entspricht im Durchschnitt der
1,2-fachen Kornmasse. Bei einem Kornertrag von 8 t je ha erntet der
Landwirt durchschnittlich 9 t Stroh. Der Mähdrescher erledigt die bei
der Getreideernte anfallenden Arbeiten in einem Arbeitsgang. Zuerst
wird das Getreide gemäht, anschließend werden die Körner aus den Ähren
gedroschen und das Korn vom Stroh getrennt. Nach der Reinigung kommen
die Körner in den Korntank des Mähdreschers. Ist dieser ausreichend
gefüllt, kommen die Körner auf Transportfahrzeuge und werden
abtransportiert. Das Stroh wird entweder zur Einarbeitung lose auf dem
Acker verteilt oder zu Ballen gepresst.
Während die Bergung von kleineren Strohballen oft Handarbeit
erfordert und hierfür mehrere Arbeitskräfte nötig sind, kann die
Bergung der großen Ballen von einer Arbeitskraft bewältigt werden.
Hierzu nimmt der Landwirt die Ballen mit der Frontgabel des Treckers
auf und transportiert sie zur Lagerstätte. Die Ballen werden in
Betrieben mit Schweine- und Rinderhaltung als Einstreu verwendet. So
können die runden Ballen im Stall einfach, wie ein Teppich, abgewickelt
und anschließend mit der Gabel verteilt werden. Eckige Ballen eignen
sich besonders für den LKW-Transport, weil die Ladefläche besser
ausgenutzt wird. Aus Nordrhein-Westfalen wird auch viel Stroh nach
Holland exportiert, wo es mit Pferdemist vermischt als Nährboden für
Champignons genutzt wird. Die 12 bis 15 kg schweren kastenförmigen
Kleinballen sind leichter zu transportieren und vor allem bei Pferde-
und Kleintierhaltern besonders beliebt.
Ackerbaubetriebe verwenden das geerntete Stroh auch gern zur
Düngung. Hierfür wird das zerkleinerte Stroh breitflächig auf dem Feld
verteilt und anschließend mit dem Boden vermischt. Durch die
Strohdüngung führt der Landwirt dem Boden organische Substanz und die
darin enthaltenen Nährstoffe zu. So verbessert sich die Struktur des
Bodens. Außerdem wird die Erosionsgefahr vermindert, was dem
Umweltschutz dient.