05.10.2011 | 09:25:00 | ID: 10844 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Gemeinsame Empfehlungen zum optimierten Maisanbau in Schleswig-Holstein vorgestellt

Nettelsee (agrar-PR) - In Schleswig-Holstein sind gestern (4. Oktober) Gemeinsame Empfehlungen zum optimierten Maisanbau vorgestellt worden.
Erarbeitet wurde das Papier vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, dem Bauernverband und der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, dem Verband der Lohnunternehmer, dem Verband der Maschinenringe, dem Fachverband Biogas, dem Schleswig-Holsteinische Gemeindetag und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Anlass war die seit Jahren kontinuierlich ansteigende Fläche für den Maisanbau in Schleswig-Holstein, die bereits zu kritischen Reaktionen geführt hat.

Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf sagte, dass aus ihrer Sicht die Ausweitung des Silomaisanbaus neben der Veränderung des Landschaftsbildes und der zunehmenden Verkehrsbelastung regional vor allem zu einer zunehmenden Gefährdung des Grundwassers durch Stickstoffeinträge und zum Artenrückgang führen könne. „Ich begrüße, dass zunächst mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung versucht wird, Empfehlungen zur Optimierung des Maisanbaus umzusetzen. Im Fokus stehen dabei Düngung, Bodenbearbeitung und Fruchtfolge", so die Ministerin. Frau Rumpf sagte weiter, dass die Empfehlungen sowohl beim Anbau von Mais zur Futtererzeugung als auch für Mais zur Energiegewinnung, der nahezu die Hälfte an der Gesamtmaisfläche des Landes ausmacht, Anwendung finden sollen. Sie appellierte an alle Beteiligten, die Empfehlungen zu beherzigen. Es gehe weniger um das „Ob", sondern mehr um das „Wie" des Maisanbaus.

Bauernverbandspräsident Werner Schwarz erläuterte: „Der Mais ist eine hochertragreiche Pflanze, mit der man Biomasse und Viehfutter effizient und Platz sparend erzeugen kann. Er ist deshalb aus wirtschaftlichen Gründen unverzichtbar", so Schwarz auf dem Milchviehbetrieb von Jörg Wulf in Nettelsee (Kreis Plön). Dennoch mache man sich Gedanken um unerwünschte Folgewirkungen. Der Präsident sprach das Landschaftsbild und den Transportbedarf ebenso an wie Auswirkungen auf Gewässerschutz und Artenvielfalt sowie das Schwarzwild.

Mit den Gemeinsamen Empfehlungen solle außerdem eine standortangepasste Fruchtfolge angestrebt werden. So würde etwa eine Winterbegrünung der Maisflächen die Auswaschung von Stickstoff vermindern. Der Grünlandumbruch auf Moorstandorten entspräche zudem nicht der guten fachlichen Praxis. Und auch zur Schonung der ländlichen Wege macht die Empfehlung Vorschläge. Werner Schwarz wies in diesem Zusammenhang auch auf die Aktion „Freiwillig 30 auf unseren Feldwegen" hin, die der Verband gemeinsam mit den Lohnunternehmern ins Leben gerufen hat. „Ich hoffe, dass wir unserer wichtigen Kulturpflanze Mais damit wieder ein besseres Image verschaffen, denn wir brauchen sie", schloss Schwarz. (PD)
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