12.11.2014 | 17:40:00 | ID: 19115 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Hessen soll gentechnikfrei bleiben

Wiesbaden (agrar-PR) - Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser besucht 20. Landwirtschaftliche Fachtagung zum Thema „Gentechnik und Landwirtschaft“ im Nassauer Land

„Beim Umgang mit der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion hat der Schutz von Mensch, Tier und Umwelt für uns oberste Priorität“, betonte die hessische Landwirtschaftsstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser heute auf der 20. Landwirtschaftlichen Fachtagung im Nassauer Land in Idstein die Position der Hessischen Landesregierung zur „Grünen Gentechnik“. „Wir wollen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, die Schöpfung bewahren und die Natur und Umwelt schützen in der Verantwortung für künftige Generationen. Hessen soll gentechnikfrei bleiben. Damit unterstützen wir die Gentechnikfreiheit auch auf europäischer Ebene.“

 

Dazu seien bereits Schritte eingeleitet worden. Im Mai dieses Jahres ist Hessen dem Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen beigetreten. Hierdurch sollen Landwirte ermutigt werden - derzeit auf freiwilliger Basis - auch zukünftig auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen (GVO) zu verzichten. Im Juni 2014 wurde außerdem vom hessischen Kabinett ein Beschluss zur Gentechnikfreiheit auf landeseigenen Flächen gefasst. Bereits seit dem Jahr 2008 bestand ein Genehmigungsvorbehalt für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auf landeseigenen Flächen. Seither findet in Hessen kein Anbau und keine Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen mehr statt.

 

„Die Unterstützung einer gentechnikfreien Urproduktion in der Landwirtschaft und eine transparente und für den Verbraucher nachvollziehbare Kennzeichnung der Lebensmittel sind weitere Ziele der Landesregierung“, unterstrich Dr. Tappeser. Neben der Förderung des ökologischen Landbaus mit künftig deutlich höheren Hektarsätzen ist im neuen Hessischen Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM) die Förderung des heimischen Eiweißpflanzenanbaus vorgesehen. Mit dem Anbau von Eiweißpflanzen soll Ersatz für bislang importierte gentechnikveränderte Futtermittel geschaffen werden.

 

„Innerhalb der Europäischen Union besteht weitgehend Einigkeit, auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu verzichten“, beschrieb die Landwirtschaftsstaatssekretärin die Meinung zu GVO auf EU-Ebene. Da ein generelles Verbot des Anbaus derzeit jedoch nicht durchsetzbar sei, solle zumindest die rechtliche Möglichkeit eines nationalen Ausstiegs geschaffen werden durch die sogenannte Opt-out-Entscheidung des EU-Ministerrats für Umwelt vom Juni 2014. Diese soll das Selbstbestimmungsrecht der Mitgliedstaaten beim Anbau von GVO stärken. „Wir unterstützen dabei ein bundeseinheitliches und bundesweites Anbauverbot von gentechnisch veränderten Pflanzen, damit ein Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen sowie Wettbewerbsverzerrungen für hessische Landwirte vermieden werden.“ Eine rechtskräftige Entscheidung des Europäischen Parlaments über die Opt-out-Entscheidung ist für den 3. Dezember 2014 geplant. (umwelt-hessen)

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