10.01.2024 | 15:12:00 | ID: 38584 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Klimawandel zeigt den Zeit- und Handlungsdruck für die nachhaltige Intensivierung resilienter Fruchtfolgen auf

Berlin (agrar-PR) - Aus Anlass der Veröffentlichung der aktualisierten Ausgabe des „UFOP-Berichtes 2023/2024 zur globalen Marktversorgung“ fordert die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) eine nachhaltige Intensivierung und Entwicklung klimaresilienter Kulturarten und Fruchtfolgen. Die bereits heute sichtbaren Folgen des Klimawandels erforderten es, schnellstmöglich das produktionstechnische wie auch genetisch vorhandene Ertragspotenzial zu erschließen.

Dies sei zwingend notwendig, damit die Landwirtschaft auch in Zukunft ihrer Bedeutung als Nahrungs- und Futtermittellieferant sowie als Produzenten von nachwachsenden Rohstoffen zur energetischen und stofflichen Nutzung gerecht werden kann. Die UFOP verweist in diesem Zusammenhang auf die umfassenden, im EU- bzw. nationalen Recht verankerten gesetzlichen Vorgaben, die im Sinne eines nachhaltigen Anbaus beachtet werden müssten. Diese Vorgaben führen im internationalen Vergleich jedoch zu Wettbewerbsnachteilen, kritisiert der Verband und fordert deshalb eine grundlegende Harmonisierung. Die Entwicklung von Innovationen im Bereich der Züchtung dürfe nicht länger ausgebremst werden, um zu mehr Nachhaltigkeit im Anbau zu gelangen und Produktivitätsverluste durch den zunehmenden Klimawandel zu minimieren. Gerade in diesem Bereich verliere die EU aktuell international den Anschluss, befürchtet die UFOP. Der Weg müsse frei gemacht werden für neue Züchtungstechnologien wie das Genome Editing im Sinne der Ertragssicherung bzw. mit Blick auf das möglicherweise noch zu hebende Ertragspotenzial, betont die Förderunion insbesondere mit Blick auf das vom 17. bis 20. Januar 2024 in Berlin stattfindende „16. Global Forum for Food and Agriculture“

Die UFOP unterstreicht, dass die globale Produktion rechnerisch nach wie vor ausreichend sei, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, obwohl ein Teil bspw. als nachwachsender Rohstoff zur stofflichen oder energetischen Nutzung verwendet werde. Die für non-food-Zwecke verwendeten Rohstoffmengen seien zugleich ein Angebotspuffer für den

Nahrungsmittelmarkt. Das habe die grundsätzlich stets sichere Versorgung mit Pflanzenöl zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine bewiesen.

Grundsätzlich kritisiert die UFOP, dass die Bewertung der Kulturarten nach wie vor zu sehr auf die Hauptverwendung als Nahrungs-, Futtermittel oder auch als nachwachsender Rohstoff beschränkt werde. Vielmehr gelte es, die kombinierte Nutzung der bei der Verarbeitung anfallenden Produkte zu berücksichtigen, wie z.B. die Proteinfuttermittel bei der Biokraftstoffherstellung oder die Optionen zur Erweiterung der Fruchtfolgesysteme insbesondere in Europa mit stickstoffbindenden Leguminosen und Ölsaaten. Auf dieser Grundlage ließen sich Ökosystemleistungen definieren für eine Förderkulisse, die diese Leistung entlohne und damit Anreize für die die Biodiversität fördernde Diversifizierung schaffe, betont die UFOP. Mit Blick auf die aktuell diskutierte Nationale Biomassestrategie (NABIS) müsse der Fehler vermieden werden, Rohstoffpotenziale wie mit einem Tortenheber auf- bzw. zu verteilen gemessen an Anbaufläche und Endverwendung. Dieser Ansatz sei völlig realitätsfremd und ignoriere, dass der EU-Binnenmarkt ein offener Markt sei, in dem die Warenströme nicht zuletzt über Angebot und Nachfrage geregelt würden und dadurch letztlich der Preis bestimmt werde. Auch dies sein ein Treiber zur Sicherung der globalen Marktversorgung, stellt die UFOP fest.

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