Oldenburg (agrar-PR) -
Viele Betriebe wählen Alternative zur Trocknung Wie alle organischen Materialen verdirbt auch das Getreidekorn über kurz oder lang. Um diesen Prozess zu verlangsamen, wird eine zu feucht eingefahrene Getreideernte direkt nach dem Mähdrusch konserviert. Gängigste Methode ist die Trocknung, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung, aber auch die chemische Konservierung wird vielerorts praktiziert. Sie ist für Betriebe interessant, die das Erntegut an die eigenen Tiere verfüttern.
Bei der chemischen Konservierung werden dem Getreide organische Säuren, zum Beispiel Propionsäure, beigemischt. Je nach Kornfeuchte und Lagerdauer sind es etwa 0,5 bis 1 Prozent des Korngewichtes. Durch die Säuren werden schädliche Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze abgetötet und ihre Vermehrung verhindert. Auch Vorratsschädlinge wie der Kornkäfer sterben ab. Außerdem wird der Stoffwechsel im Korn unterbunden. Am Ende bleibt ein Produkt, das als Tierfutter bestens geeignet ist.
Die chemische Konservierung erfordert einen wesentlich geringeren technischen Aufwand als die Getreidetrocknung und geht sehr schnell. Obwohl die variablen Kosten wegen der Konservierungsmittel etwas höher ausfallen, ist das Verfahren insgesamt billiger. Ein weiterer Vorteil: Das Getreide kann etwas feuchter geerntet werden, ohne dass der Aufwand für die Konservierung deutlich zunimmt.