18.12.2009 | 00:00:00 | ID: 4254 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Neue Gelbrostrassen sind in der Schweiz angekommen

Wädenswil (agrar-PR) - In der Schweiz sind zwei neue Gelbrostrassen bei Weizen entdeckt worden. Die Forscherinnen und Forscher der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW haben geprüft, wie hoch das Risiko für die Weizen- und Triticaleproduktion in der Schweiz ist. Die zwei Rassen unterscheiden sich deutlich von jenen, die bereits in der Schweiz angesiedelt sind. Abgesehen von Virulenzen, wie sie in der Schweiz noch nie beschrieben wurden, sind diese Stämme in der Lage, Weizen bei höheren Temperaturen zu befallen. Diese andersartige Verhaltensweise erfordert eine gewissenhafte Prüfung der Anfälligkeit der Sorten. Gewächshausversuche in Changins haben gezeigt, dass die wichtigsten Weizensorten resistent sind. Eine Publikation, mit näheren Hinweisen ist in Vorbereitung.

Gelbrost ist eine Pilzkrankheit, die den Weizen seit seiner Domestikation begleitet. Da sie über mehrere Jahre kaum erkennbar ist, kann sie in Epidemiejahren zu beträchtlichen Verlusten führen. Die letzte Epidemie in der Schweiz geht auf das Jahr 2002 zurück. Dieses Jahr haben die Verbindung zwischen dem Auftreten einer neuen Rasse des Pathogens und günstigen Wetterbedingungen dazu geführt, dass anfällige Sorten befallen wurden.

Das Auftreten von Gelbrost auf Weizensorten, die bislang als resistent galten beschäftigt die Forscherinnen und Forscher von Agroscope ACW. Umgehend erfolgte eine Prüfung des Risikos für den schweizerischen Getreideanbau. Diese Prüfung fand in Phasen statt: In einem ersten Schritt wurden die Virulenzen der neuen Stämme mit anderen in Europa angesiedelten Stämmen verglichen. In einem zweiten Schritt wurden Resistenzversuche der aktuellen Weizen- und Triticalesorten durchgeführt. Die erzielten Resultate zeigen, dass die beiden Stämme seit einiger Zeit bereits in Ländern Nord- und Mitteleuropas beschrieben wurden, und dass ihr Auftreten zu Veränderungen in den empfohlenen Sortenlisten der betroffenen Länder geführt hat. Im zweiten Schritt wurde festgestellt, dass die heute in der Schweiz verwendeten Sorten gegenüber diesem neuen Stamm gut resistent sind.

Aufgrund der Präsenz von weiteren Gelbrostrassen in den übrigen Ländern Europas gilt es aber unbedingt wachsam zu bleiben. Zu diesem Zweck unterhält ACW in Zusammenarbeit mit den kantonalen Ämtern ein Überwachungsnetz, damit neue Virulenzen auf Schweizer Gebiet sofort erkannt werden können. Ausserdem erlaubt die Mitwirkung von Agroscope ACW in internationalen Netzwerken ihr Auftreten vorauszusehen.
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