17.03.2010 | 00:00:00 | ID: 5076 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Stickstoff: Vor dem Düngen wird gerechnet

Oldenburg (agrar-PR) - Nährstoffgabe aus Pflanzenbedarf und Bodenvorrat ermitteln Pressemitteilung vom 17.03.2010
Nach dem langen, schneereichen Winter ist für Landwirte nun endlich der Zeitpunkt gekommen, Dünger auf ihre Felder zu bringen. Ackerkulturen wie Wintergetreide und Raps, aber auch Grünland werden jetzt mit den notwenigen Nährstoffen, besonders Stickstoff (N), versorgt. Das geschieht über Mineraldünger oder organische Dünger wie Gülle, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Presseerklärung.

Die Menge richtet sich nach dem Bedarf der Pflanze (Sollwert) und dem pflanzenverfügbaren Stickstoff in den oberen 30 Zentimetern des Bodens (Bodenvorrat). Der Sollwert variiert je nach Kultur und Bodenart und kann aus Tabellen abgelesen werden. Der Bodenvorrat lässt sich über eine „Nmin-Probe“, die Auskunft über den mineralischen Stickstoff – Nmin – gibt, feststellen. Die Differenz aus Sollwert und Bodenvorrat wird in bis zu drei Gaben auf die Kulturen ausgebracht.

Die notwendige Düngermenge lässt sich bei mineralischen Düngern am einfachsten ermitteln, denn ihre Nährstoffgehalte bekannt sind. Wesentliches Entscheidungskriterium für die Düngerwahl ist weniger der Nährstoffgehalt als vielmehr der Preis je Kilogramm Nährstoff. Da durchaus Unterschiede zum Beispiel zwischen Kalkammonsalpeter und Harnstoff bestehen, beobachten kostenbewusste Landwirte den Düngermarkt immer sehr genau. Viele kaufen zum günstigen Zeitpunkt ein und lagern den Dünger auf dem Hof.

Etwas anders sieht das bei organischen Düngern wie Gülle aus. Ihre Nährstoffgehalte unterscheiden sich nicht nur nach Tierart, also zum Beispiel Rinder- oder Schweinegülle, sondern auch von Betrieb zu Betrieb. Die Art des Futters und/oder der Wassergehalt der Gülle machen große Unterschiede. Viele Landwirte lassen deshalb die Nährstoffgehalte ihrer Gülle untersuchen. Mit Hilfe der Ergebnisse sind die Güllegaben exakt zu ermitteln.

Um nach der Düngung den Bodenvorrat an Nährstoffen besser abschätzen zu können, legen viele Ackerbauern im Frühjahr „Düngefenster“ an. Dazu werden in Getreidebeständen auf einer kleinen Teilfläche von etwa 20 x 20 Metern keine oder kaum Düngemittel ausgebracht. In diesem Bereich kündigt sich Nährstoffmangel als erstes an, zum Beispiel durch hellere statt sattgrüner Blätter. Der Landwirt kann rechtzeitig mit einer gezielten und wohldosierten Düngung gegensteuern.

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