14.07.2023 | 11:34:00 | ID: 36897 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Unterdurchschnittliche Getreideernte in Rheinhessen und der Pfalz erwartet

Mainz (agrar-PR) - Trockenheit und Hitze verhindern bessere Erträge
Erneut hängen Ertrag und Qualität in der Getreideernte im südlichen Rheinland-Pfalz sehr stark von der Bodengüte und den lokalen Sommerniederschlägen ab. Nach einem aussichtsreichen Frühjahr mit flächendeckenden Niederschlägen und kühlen Temperaturen, ließ die Trockenheit ab Mitte Mai in Verbindung mit hohen Temperaturen und viel Wind die Hoffnungen auf eine bessere Ernte schwinden. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Ökonomierat Eberhard Hartelt, geht daher von einer unterdurchschnittlichen Ernte aus.

Bei der Erntepressekonferenz des Verbandes am 13. Juli 2023 in Mainz wurde von sehr heterogenen Ernteergebnisse berichtet, die sich teilweise sogar in Nachbargemeinden erheblich unterscheiden. Insgesamt lässt sich aber beobachten, dass Kulturen, die im Herbst gesät und früh geerntet wurden, besser mit dem zweigeteilten Witterungsverlauf zurechtkamen als beispielsweise spätreifender Winterweizen oder im Frühjahr gesäte Sommergerste. Damit bestätigt sich ein Trend der vergangenen Jahre, der die Landwirte im Land über das zukünftige Anbauspektrum und mögliche Fruchtfolgen nachdenken lässt.

Mit der Bilanz der Futtergerste und dem Raps sind die Betriebe großteils zufrieden, während im Bereich der Braugersten vielfach die geforderten Qualitätsparameter nicht erreicht werden konnten. Beim bisher geernteten Winterweizen gibt es eine breite, standortabhängige Streuung und das fehlende Wasser in der entscheidenden Wachstumsphase macht sich durch schwächere Erträge deutlich bemerkbar.

Die viehhaltenden Betriebe konnten auf den Grünlandflächen einen sehr guten ersten, vielfach auch einen zweiten Grasschnitt einholen und auch der Heuschnitt war hochwertig. Allerdings gab es anschließend aufgrund der Witterung so gut wie kein Wachstum mehr auf den Wiesen. Wie sich die Futtersituation entwickelt, wird daher auch maßgeblich vom Mais abhängen. Dieser ist aber aufgrund der oftmals späteren Aussaat und fehlender Niederschläge in der Entwicklung zurück und benötigt kurz vor der Blüte dringend Wasser, damit es nicht zu größeren Ausfällen kommt. Auch die Zuckerrüben, die insgesamt noch gut stehen, brauchen Regen, um das fehlende Wachstum nachzuholen.

In der Landeshauptstadt thematisierte BWV-Präsident Hartelt gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Mainzer Stadtbauern, Willi Enders, auch Herausforderungen der Landwirtschaft, die insbesondere im urbanen Raum besonders in den Fokus rücken.

Beim Flächenverbrauch, der Nutzung von Wirtschaftswegen und bei durch Krähen verursachte Schäden treten Zielkonflikte zwischen Lebensmittelproduktion und anderen gesellschaftlichen Ansprüchen deutlich zu Tage.

Hartelt appellierte daran, die berechtigten Belange der Landwirtschaft stärker zu berücksichtigen und Lösungen zu finden, die den Betrieben eine Perspektive für die Zukunft bieten. Wenn Landwirte aufgeben, weil ihnen immer mehr Fläche entzogen wird oder sie Schäden an ihren Kulturen nicht verhindern dürfen, dann hat das Auswirkungen auf uns alle. Der Selbstversorgungsgrad bei Lebensmitteln sinkt, Abhängigkeiten steigen. Die zusätzlich benötigte Importware wird oftmals unter schlechten Standards angebaut, Leakage-Effekte sind die Folge: „Jeder Hektar, der in Deutschland landwirtschaftlich genutzt wird, ist ein aktiver Beitrag zum globalen Klima- und Ressourcenschutz!“

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