Hannover (agrar-PR) - Nach wie vor liegt das niedersächsische Grünland in seiner Entwicklung
deutlich zurück. Nach dem langen Winter hatten die Bestände nach Angaben
des Landvolkes Niedersachsen bisher nicht genügend Zeit zur Erholung,
zumal viele Flächen durch Schneeschimmel geschädigt sind und große
Lücken aufweisen. Auf diesen Flächen müssen die Bauern zur ersten
Nutzung mit Mindererträgen rechnen. Der Aufwuchs kommt zwar jetzt in
Gang, gegenüber den vergangenen Jahren ist er aber noch deutlich
unterdurchschnittlich. Fachleute schätzen den Wachstumsrückstand auf
ungefähr zehn Tage. Das hat auch einen verspäteten Weideaustrieb des
Rindviehs zur Folge, das in diesem Jahr wohl erst Anfang Mai auf die
Weide kommen dürfte. Allerdings hat der Weideaustrieb für die
Rinderhaltung an Bedeutung verloren, weil die Kühe immer öfter
ganzjährig im Stall bleiben und nur einen Auslauf erhalten. Lediglich
das Jungvieh verbringt den Sommer noch auf der Weide. Ob das Grünland
den Wachstumsrückstand aufholen kann oder ob auch der Siloschnitt später
als sonst erfolgen wird, hängt vom weiteren Witterungsverlauf ab. Die
Grünlandexperten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen haben jetzt
wieder mit den wöchentlichen Reifeermittlungen auf Testflächen begonnen,
um für die Bauern den optimalen Erntetermin vorherzusagen.