06.06.2011 | 15:48:00 | ID: 9724 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Weniger Rapsöl aus deutschen Ölmühlen

Hannover (agrar-PR) - Die Farbe goldgelb verkündet in jedem Frühjahr den Beginn der Rapsblüte.
Doch auch wenn die deutsche Anbaufläche schon seit Jahren bei rund 1,5 Mio. Hektar (ha) stagniert, stellen die Ölmühlen hierzulande immer weniger Rapsöl her, zitiert der Landvolk-Pressedienst aktuelle Zahlen der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP). Demnach produzierten die deutschen Ölmühlen von Juli bis Januar 2008/09 noch 2,17 Mio. Tonnen (t) Rapsöl. Ein Jahr später waren es mit 2,1 Mio. t bereits 70.000 t beziehungsweise rund 3,2 Prozent weniger. Von Juli 2010 bis Januar 2011 wurden nur noch 1,9 Mio. t Rapsöl in den deutschen Rapsmühlen hergestellt. Damit wurde das Vorjahresniveau um 198.000 t oder 9,4 Prozent unterschritten.

Der Raps ist mit einer Anbaufläche von jährlich rund 1,5 Mio. ha die mit Abstand bedeutendste heimische Ölpflanze. Dabei hat sich die Anbaufläche in den vergangenen Jahren kaum verändert, sie schwankt stets zwischen 1,3 Mio. ha bis maximal 1,5 Mio. ha. Denn die Landwirte folgen bei der Ölfrucht einer mehrjährigen Fruchtfolge, da sie nicht mit sich selbst verträglich ist. Das heißt, der Raps wird immer nur alle drei bis vier Jahre auf derselben Fläche angebaut.

Bei der Ernte ist jedoch vor allem das Wetter der entscheidende Faktor. Im vergangenen Jahr haben die Landwirte mit 1,5 Mio. ha dem Raps exakt so viel Fläche gewidmet wie im Jahr zuvor. Dennoch hat die Ernte mit 5,7 Mio. t das sehr hohe Vorjahresniveau um gut 600.000 t oder 9,5 Prozent unterschritten. Fachleute führen dies vor allem auf die starken Regenfälle gerade in der Erntezeit zurück. Und auch die kommende Rapsernte dürfte das Rekordniveau von 2009 nicht erreichen: Aufgrund der erheblichen Trockenheit in diesem Frühjahr wird bundesweit mit einer rund 20 Prozent kleineren Ernte gerechnet.

Die Nachfrage nach Rapsöl ist dagegen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. So ist Rapsöl aufgrund seiner einzigartigen Fettsäurezusammensetzung ein wertvolles Speiseöl.  Zudem kann es als Rohstoff für Biokraftstoffe und andere technische Zwecke verwendet werden. So wurden von Juli bis Januar 2008/09 rund 353.000 t Speiseöl hergestellt, weitere 1,172 Mio. t Rapsöl wurden für technische Zwecke verwendet, davon 985.000 t für Treibstoff.

Von Juli 2010 bis Januar 2011 fanden dagegen schon 393.000 t Rapsöl als Speiseöl Verwendung, 1,256 Mio. t wurden für technische Zwecke eingesetzt, davon 1,08 Mio. t als Treibstoff. Dabei ist mittlerweile die gesamte deutsche Rapsproduktion als nachhaltig zertifiziert, Deutschland hat als erstes EU-Land die entsprechende Richtlinie umgesetzt und Zertifizierungssysteme anerkannt. (LPD)
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