21.09.2012 | 11:45:00 | ID: 13627 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Westlicher Maiswurzelbohrer in Sachsen

Dresden (agrar-PR) - Landwirtschaftlicher Schädling im Raum Dresden entdeckt
Bei einer routinemäßigen Kontrolle auf Schaderreger hat das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie einen Käfer als Westlichen Maiswurzelbohrer identifiziert. Der Käfer wurde in einer Pheromonfalle auf einem Rastplatz an der Autobahn A 17 südlich von Dresden gefangen.

Der Westliche Maiswurzelbohrer ist ein Maisschädling und kann in der Landwirtschaft zu massiven Ertragsverlusten führen. Die Käferlarven ernähren sich hauptsächlich von Mais. Wird der Schädling entdeckt, sind die Mitgliedsstaaten der EU verpflichtet, Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung einzuleiten.

Im unmittelbaren Umkreis um den Fundort, der sog. Befallszone, dürfen die Maispflanzen nicht vor 1. Oktober geerntet und in den darauffolgenden Jahren darf kein Mais angebaut werden. Auf Feldern im Umkreis von 5 km um die Befallszone, in der sog. Sicherheitszone, darf innerhalb der nächsten zwei Jahre nur einmal Mais angebaut werden.

Das Landesamt verstärkt in diesen Bereichen die Kontrollen und stellt zusätzlich Pheromonfallen auf. Bislang fanden sich in den Fallen keine weiteren Käfer.

Der Maiswurzelbohrer wurde Anfang der 1990er-Jahre aus Nordamerika nach Südeuropa eingeschleppt und breitet sich seitdem nach Norden aus. Sein Verbreitungsgebiet umfasst bereits Flächen in den Nachbarländern Polen, Tschechien, Österreich und Frankreich.

Im Jahr 2007 trat er erstmals in Baden-Württemberg und Bayern auf. In Sachsen wird seit 2004 ein mögliches Auftreten des Käfers überwacht. An Orten mit erhöhtem Einschleppungsrisiko wie Flughäfen, Autobahnraststätten und auf Flächen mit Maismonokultur werden Pheromonfallen aufgestellt, die von Juli bis September 14-tägig kontrolliert werden.

Die Maispflanzen werden sowohl durch die Larven als auch durch die Käfer geschädigt. Die Larven des nur ca. 5 mm großen Käfers schlüpfen ab Mai und fressen die Hauptwurzeln der Maispflanze. In stark befallenen Pflanzenbeständen treten durch die verminderte Wasser- und Nährstoffaufnahme massive Ertragsverluste auf.

Das Landesamt hat in der Stadt Dresden, der Großen Kreisstadt Freital, den Gemeinden Bannewitz und Kreischa sowie in den Städten Dohna, Rabenau und Heidenau die Festsetzung der Befallszone und der Sicherheitszone mit den entsprechenden Maßnahmen angeordnet. (LfULG)
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