23.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1390 | Ressort: Landwirtschaft | Produkte

Braugerstenbestände geben ein hervorragendes Bild

Hannover (agrar-PR) - Kurz vor der Ernte lassen die niedersächsischen Braugerstenbestände gute Erträge erwarten. Mit geschätzten 50 Dezitonnen (dt) wird der durchschnittliche Ertrag vermutlich besser ausfallen als im Mittel der vergangenen fünf Jahre, aber niedriger als im vergangenen Jahr. Das zeigte nach Angaben des Landvolkes Niedersachsen die Braugerstenrundfahrt der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des niedersächsischen Braugerstenanbaus im Raum Peine. Durch erneute Flächenrückgänge nach dem preisbedingten Wiederanstieg des Anbaus im vergangenen Jahr dürfte die Erntemenge aber unter 100.000 t sinken. Nur noch auf 17.000 bis 18.000 Hektar (ha) schätzt Hans-Jürgen Seele, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, den diesjährigen Anbau. Im vergangenen Jahr waren es 25.000 ha, auf denen ungefähr 150.000 t geerntet wurden.

Das sei viel zu wenig, meint Seele und weist auf den Bedarf von 200.000 Tonnen (t) allein der Mälzereien in Salzgitter und Peine hin. Die Ursache für den Rückgang ist klar: „Bei der Wettbewerbsfähigkeit ist die Braugerste nicht gerade der Siegertyp“, stellte Seele bei der Rundfahrt fest. Vielmehr sei sie mittlerweile ein Nischenprodukt, allerdings mit exzellenten Anbauspezialisten. Als Motivation bräuchten die Anbauer Vorvertragspreise von 15 bis 16 Euro je dt. Bei Tagespreisen von elf Euro je dt, die Marktexperte Alfred Reisewitz von der Agravis nannte und zugleich 13 Euro als „Ende der Fahnenstange“ definierte, gibt es indes mittlerweile viele Alternativen zur Braugerste. Dies wurde auch auf der Rundfahrt deutlich, bei der viele Maisschläge und Biogasanlagen passiert wurden, die zurzeit deutlich höhere Gewinne abwerfen. Immerhin ist dieser Tagespreis nur noch ungefähr halb so hoch wie im vergangenen Jahr. Insgesamt erwartet der Handel aber eine ausreichende Marktversorgung mit Braugerste, so dass die Qualität die Vermarktung bestimmen wird.

Den Teilnehmern der Rundfahrt aus Anbau, Züchtung und Brauereiwirtschaft präsentierten sich die besichtigten Schläge in sehr gutem Zustand. Der musste allerdings mit hohem Aufwand erkauft werden. Bis zu fünf Regengaben waren bei einem bisherigen Niederschlagsdefizit von ungefähr 200 mm in diesem Jahr mit außergewöhnlichem Witterungsverlauf notwendig. Der Hitze- und Trockenheitsstress war manchen Beständen anzusehen. Dennoch glänzt die Braugerste mit einer guten Kornausbildung, die Anbauer rechnen deshalb neben guten Erträgen auch mit einer guten Qualität. Hoffnungen setzen sie auch auf neue Sorten mit deutlich höheren Erträgen dank Fortschritten in der Züchtung.
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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