Hannover (agrar-PR) - Butter, erhöhte Blutfettwerte und höherer Cholesterinspiegel, für
viele Ernährungsphysiologen war diese Folgerung bislang unausweichlich.
Neueste wissenschaftliche Untersuchungen räumen nun damit auf. Die
Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen verweist auf
Studien der Lund-Universität in Südschweden, wonach der Butterverzehr
zu einem geringeren Anstieg der Blutfettwerte als bei Oliven-, Raps-
oder Leinsamenöl führt. Bei Männern war diese Beobachtung ausgeprägter
als bei Frauen. Die schwedischen Wissenschaftler haben für ihre
Beobachtung eine schlüssige Erklärung. Zu einem Fünftel besteht das
Fett der Butter aus kurz- und mittellangen Fettsäuren, die der Körper
direkt zur Energiegewinnung nutzt. Sie beeinflussen den Blutfettwert
kaum und können damit als gute Fettsäuren eingestuft werden. Die
Forscher spekulieren darüber, ob die Darmzellen die Fettsäuren der
Butter gegenüber denen aus Pflanzenölen bevorzugen.
Die verschiedene Ernährungsfette sollten nach Einschätzung der
Forscher in Schweden nuancierter betrachtet werden. Olivenöl sei
ausgiebig untersucht, seine Vorzüge oft beschrieben worden. Bekannt sei
auch der über eine längere Zeit anhaltende Anstieg des Cholesterins
nach dem Verzehr von Butter, die kurzfristigen Effekte seien dagegen
kaum untersucht worden. Forschungsbedarf gebe es zu den verschiedenen
Vorteilen verschiedener Ernährungsfette, heißt es in Schweden.
Unstrittig aber sei aber die Empfehlung zu „vernünftiger“ Ernährung und
ausreichender Bewegung, betonen die Forscher. Wer große Mengen esse und
diese nicht über genügend Bewegung verbrenne, nehme zu. Und damit
steige langfristig das Krankheitsrisiko.