Hannover (agrar-PR) - Frech und verführerisch leuchten sie in der Sonne: Elstar,
Holsteiner Cox, Jonagold und all die anderen leckeren Apfelsorten. Das
Alte Land rüstet sich derzeit für das große Pflücken und die Aussichten
sind gut. „Wir blicken einer erfolgreichen Ernte entgegen, Geschmack
und Menge werden in diesem Jahr die Anbauer und die Verbraucher
zufrieden stellen“, bestätigte auch Matthias Görgens, stellvertretender
Leiter der Obstbauversuchsanstalt in Jork. Beeinflusst wird der
Geschmack von Zucker-Säure-Verhältnis in der Frucht. Da die Äpfel
besonders im Juli viel Sonne bekommen haben, ist dieses Verhältnis nach
Angaben des Landvolk-Pressedienstes ausgeglichen, das kommt dem
Geschmack der Äpfel zugute. Die Anbauer freuen sich vor allem über voll
hängende Bäume. Sieben Prozent höhere Erträge als im vergangnen Jahr
werden von der Obstbauversuchsanstalt prognostiziert, das würde eine
Ernte von
315.000 Tonnen Äpfeln bedeuten. Die Trockenheit, die vor
allem vielen Ackerbauern in diesem Sommer zugesetzt hat, hat den Äpfeln
nicht geschadet. Grundwassernahe Marschböden an der Niederelbe sowie
ein fest installiertes Beregnungssystem in den Plantagen minimieren das
Risiko von Trockenschäden.
Für jeden Gaumen die richtige Apfelsorte wächst zwischen Hamburg und
Cuxhaven. Doch durch den Anbau verschiedener Sorten können die
Obstbauern die Apfelsaison außerdem ausdehnen und den Markt länger mit
frischen Früchten beliefern. Die ersten Früchte des mildsäuerlichen
Delbarestivale und des saftig-feinen Gravensteiner wurden bereits
gepflückt. Ab Anfang September beginnt dann die Haupterntezeit mit dem
aromatisch-würzigen Holstein Cox und dem saftig-kräftigen Elstar. Den
Abschluss bildet die süßfruchtige Sorte Jonagold ab Ende September.
Jonagold zeichnet sich besonders durch seine gute Lagerfähigkeit aus,
über 40 Prozent der angebauten Äpfel an der Niederelbe gehören dieser
Sorte an. Weitere 30 Prozent macht die Sorte Elstar aus. Er hat durch
seine geringe Anfälligkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten einen
hohen Stellenwert bei den Obstbauern.
In der zweiten Oktoberhälfte neigt sich die Apfelernte schließlich
dem Ende, doch auf den frischen Genuss verzichten muss auch dann
niemand. Durch die gute Lagerfähigkeit bestimmter Sorten und die
gesteuerte, kühle Lagerung in einer speziellen Atmosphäre aus
Sauerstoff und Kohlendioxyd in gasdichten Lagerräumen kann die Qualität
der Früchte erhalten werden.
Etwa 400 Obstbaubetriebe in Niedersachsen
haben diese Technik auf ihren Höfen installiert. Äpfel aus
Niedersachsen sind dadurch noch weit bis ins nächste Jahr, häufig bis
kurz vor der folgenden Ernte, in den Supermärkten erhältlich.