Bonn (agrar-PR) -
RLV: Marktchancen auch in höhere Milcherzeugerpreise umsetzen Monatelang ging es mit den Lebensmittelpreisen
in Deutschland nur in eine Richtung: Nach unten. Jedenfalls bei den
Milchprodukten ist damit wohl erst einmal Schluss. Darauf weist der
Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hin.
Am Montag dieser Woche (2. November) habe Aldi den Anfang gemacht
und die Preise erhöht. 1 l Milch sei um 6 Cent oder bis zu 14 % teurer
angeboten worden. Bei Butter habe es ebenfalls einen Aufschlag von 14
Cent oder 16 % gegeben und auch Quark sei teurer geworden. Alle anderen
Discounter dürften nun Aldis Beispiel folgen und ebenfalls die Preise
für Milchprodukte erhöhen, schätzt der Verband.
Der scharfe Wettbewerb unter den Discountern könne jedoch jederzeit,
so der RLV, wieder zu leicht sinkenden Preisen führen. Vor diesem
Hintergrund müssten nun die Milcherzeugerpreise deutlich ansteigen. Die
derzeitige Entwicklung der Märkte für Molkereiprodukte im In- und
Ausland sollte eine rasche Anhebung der Erzeugerpreise nach sich
ziehen, fordert der RLV. Seinen Angaben zufolge ermöglichen die
aktuellen Butterkontrakte mit dem Lebensmitteleinzelhandel umgerechnet
einen Milcherzeugerpreis von 30 Cent/kg und darüber. Damit sich die
Milchpreise für die Erzeuger auch tatsächlich in diese Richtung
entwickelten, müsse jetzt eine deutliche Anhebung bei den Kontrakten
für H-Milch, Sahne und Kondensmilch durchgesetzt werden, fordert der
Verband. Die Molkereien sollten die sich ergebenden Marktchancen
nutzen, um die Milchpreise in einem ersten Schritt nachhaltig zu
verbessern. Preisanhebungen von 6 Cent/l seien dabei jedoch keinesfalls
ausreichend. Die Milcherzeuger bräuchten allein zur Deckung der
variablen Kosten einen Milchpreis von mindestens 30 Cent/kg und dies
erfordere Preisverbesserungen von 10 Cent/l Trinkmilch, betont der RLV.
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