Bonn (agrar-PR) - In Nordrhein-Westfalen hat die Apfelernte begonnen und wird in diesem Jahr
mit rund 45 000 Tonnen Gesamternte etwa 25 % geringer ausfallen als 2009. Wie
die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, läuft zurzeit
die Ernte der frühen Sorten, wie Klarapfel, Jamba, Summerred und Sommerregent.
Die Haupternte mit Sorten, wie Elstar, Cox Orange und Braeburn, beginnt voraussichtlich
in der letzten Augustwoche und damit rund eine halbe Woche früher als
im langjährigen Mittel. Bei einigen Sorten, wie Elstar, Boskoop und Braeburn,
liegt der Ertrag aufgrund von Alternanz unter den Ergebnissen des letzten Jahres.
Unter Alternanz verstehen Obstexperten Ertragsschwankungen im zweijährigen
Rhythmus.
Die ungünstige Witterung während der gesamten Saison schlägt
sich nicht so stark im Gesamtergebnis nieder, wie zunächst erwartet: Der
Start ins Apfeljahr war während der Blüte durch ausgesprochen kaltes
und unfreundliches Wetter geprägt. Der Befruchtungsansatz fiel bei den
meisten Sorten durchaus zufriedenstellend aus. Im Hauptanbaugebiet in NRW südlich
von Bonn haben schwere Hagelschauer im Juni den Ertrag in einigen Apfelanlagen
stark dezimiert. Der Niederrhein blieb in diesem Jahr dagegen, abgesehen von
einigen lokal begrenzten Hagelschauern, weitestgehend verschont.
Die Hitzeperiode im Juli wird nur einen geringen Einfluss auf den Gesamtertrag
haben. Bei vielen Sorten fällt das Durchschnittsgewicht der Äpfel
geringfügig kleiner aus. Der überwiegende Teil der Apfelplantagen
ist mit Beregnungsmöglichkeiten ausgestattet, daher bleibt der Einfluss
der Hitze begrenzt. Darüber hinaus sorgen die sonnenreichen Wochen während
der Hauptwachstumszeit für eine ausgezeichnete Qualität der diesjährigen
Apfelernte.
Äpfel bauen in Nordrhein-Westfalen rund 280 Landwirte auf einer Fläche
von rund 1 800 Hektar an. Insgesamt stehen in nordrhein-westfälischen
Obstplantagen rund 4,5 Millionen Apfelbäume, angebaut werden rund 30 verschiedene
Sorten. Neben den bekannten und bei den Verbrauchern beliebten Hauptsorten
kommen immer wieder auch neue Sorten ins Sortiment, wie zum Beispiel Fuji,
Topaz oder Kanzi.
Auch in den europäischen Nachbarländern wird mit einer geringeren
Erntemenge als im vergangenen Jahr gerechnet.