Braunschweig (agrar-PR) -
Alle Informationen zu dem gefürchteten Maisschädling und dessen Bekämpfung unter http://diabrotica.jki.bund.de Ein umfassendes Forschungsprogramm zum Westlichen
Maiswurzelbohrer startete 2009 mit dem Ziel, den gefürchteten neuen
Schädling in Mais einzugrenzen und eine weitere Verbreitung zu
verlangsamen. Ab sofort stehen alle bisherigen und künftigen
Informationen sowie Forschungsergebnisse aus den insgesamt 23 Projekten
unter http://diabrotica.jki.bund.de
zur Verfügung. Der Bund (Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz) unter Federführung des Julius
Kühn-Instituts (JKI) und der Freistaat Bayern (Bayerisches
Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) unter
Federführung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
legten das Forschungsprogramm gemeinsam auf.
Weltweit gesehen zählt der Westliche Maiswurzelbohrer (
Diabrotica virgifera virgifera
LeConte) zu den wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlingen im
intensiven Maisanbau. 2007 trat er erstmalig im Süden Deutschlands auf.
In der EU als Quarantäneschädling eingestuft, ist jedes Vorkommen
meldepflichtig, damit sofort geeignete Ausrottungs- bzw.
Eingrenzungsmaßnahmen eingeleitet werden können.
Viele Fragen zum Thema Maiswurzelbohrer sind noch ungeklärt. Um
hier möglichst effizient vorzugehen, wurde 2008 das umfangreiche
Forschungsprogramm ausgearbeitet, wobei Projektpartner aus dem In- und
Ausland beteiligt sind. Das Land Baden-Württemberg nimmt ebenfalls an
dem Vorhaben teil.
In einigen europäischen Ländern hat sich der Maiswurzelbohrer
bereits etabliert. Der zur Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae)
gehörende Schädling breitet sich dort immer weiter aus. „Wir müssen
inzwischen davon ausgehen, dass
Diabrotica-Populationen
auch in Deutschland zunehmend eingeschleppt werden und sich hier
etablieren“, so die Koordinatorin des JKI, Kristin Schwabe. Vor diesem
Hintergrund werden dringend Maßnahmen benötigt, die zum einen
verhindern, dass sich der Schädling rasch ausbreitet und zum anderen in
den betroffenen Gebieten weiterhin einen Maisanbau ermöglichen.
Das Forschungsprogramm, das 2009 begonnen hat, beinhaltet 23
Teilprojekte. Einige Projektpartner kommen aus EU-Staaten wie Ungarn,
Rumänien und Österreich, in denen
Diabrotica
verbreitet vorkommt. Das Julius Kühn-Institut (JKI) und dieBayerische
Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) schalteten jetzt die
Internetseite zum Forschungsprogramm frei. Der Nutzer erfährt neben den
Ergebnissen aus den Projekten Wissenswertes zu
Diabrotica wie über seine Biologie, sein Schadpotenzial und Maßnahmen zu seiner Eingrenzung.
Details zum Forschungsprogramm:
Projektdauer: ab 2009 – maximal 2012
http://diabrotica.jki.bund.de
Projektkoordination der vom BMELV geförderten Projekte:
Kristin Schwabe, Julius Kühn-Institut (JKI),
Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Braunschweig
kristin.schwabe@jki.bund.de
Projekte des Bundes
Erkenntnisse zur Biologie von Diabrotica virgifera virgifera
Simulationsmodell
Bodenbearbeitung und Überschwemmungen
Larvenbekämpfung
Adultbekämpfung
Ausbreitungsszenarien, Folgenabschätzung, Verschleppung
Prüfverfahren für Sägeräte
Optimierung der Applikationstechnik
Abdrift von Staubabrieb auf Honigbienen
Wirtschaftlichkeit - Einzelbetriebliche Analyse
Wirtschaftlichkeit - Gesamtwirtschaftliche Betrachtung
Projektkoordination der Projekte des Landes Bayern:
Dr. Antje Kunert, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
antje.kunert@lfl.bayern.de
Projekte des Landes Bayern
Populationsdynamik
Monitoring und Eingrenzungsmaßnahmen
Diabrotica-Eibesatz im Boden
Wirtseignung von Energiepflanzen
Wirtseignung von Ausfallgetreide
Einfluss des Mais-Erntetermins
Bodenbearbeitungsverfahren
Nachbarkultur zum Maisfeld
Mais-Untersaaten
Fütterungsversuche in Bullenmast und Milchviehfütterung
Alternativen zu Mais im Futterbau
Ökonomische Begleitforschung