Bonn (agrar-PR) -
Landwirte ackern für die Feldlerche: Auftaktveranstaltung der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft in Bergheim Die im Arbeitskreis Ackerbau im Erftkreis
engagierten Landwirte haben die Initiative ergriffen und wollen im
Herbst 2009 Lerchenfenster in ihren Äckern anlegen.
Wie der
Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) miteilt, informierte am
vergangenen Montag die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft die Presse
über das Feldlerchen-Projekt und konnte bereits beachtliche Zahlen
vorstellen. „Die Landwirte zeigen Engagement für den Erhalt der
Feldlerche und gehen mit gutem Beispiel voran, zur Aussaat des
Wintergetreides legen sie mehr als 900 Feldlerchenfenster an“, lobte
RLV-Präsident Friedhelm Decker, der als Vorstandsvorsitzender der
Stiftung Rheinische Kulturlandschaft die Journalisten auf dem
Neuhöllnerhof der Familie Coenen in Bergheim begrüßte.
Dass
die Feldlerche als typischer Bewohner der offenen Ackerlandschaften
dringend mehr Schutz und Aufmerksamkeit bedarf, machen die Zahlen
deutlich, die Heidrun Düssel-Siebert vom Dachverband der Biologischen
Stationen auf dem Neuhöllnerhof erläuterte. „Wurden 1980 noch rund 400
000 Brutpaare in Nordrhein-Westfalen gezählt, waren es 25 Jahre später
nur noch 115 000 Brutpaare – und würde heute gezählt, wären es wieder
weniger“, zeigte die Geschäftsführerin der Biologischen Station im
Kreis Düren den Handlungsbedarf auf. Inzwischen steht die Feldlerche
sogar auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten in
Nordrhein-Westfalen.
Ihren Lebensraum hat die Feldlerche in
landwirtschaftlich genutzten Flächen, sie brütet inmitten der offenen
Feldflur. Allerdings hat sie mehr und mehr unter den Entwicklungen zu
leiden, mit denen Ackerbauern und Pflanzenzüchter den wirtschaftlichen
Anforderungen begegnen. Die Pflanzenbestände sind sehr dicht geworden
und damit finden die Feldlerchen keine Brutmöglichkeiten mehr im
Getreide. Durch die Lerchenfenster lässt sich Abhilfe schaffen, dazu
heben die Landwirte während der Aussaat die Sämaschine für einige Meter
an. So entstehen etwa 20 m² große Fehlstellen im Getreidebestand. Diese
Fenster bringen Licht in die Getreidebestände und dienen den Lerchen
als Anflugschneise, damit sie im Getreide ihre Brut verstecken und
aufziehen können.
„Mit dieser einfachen Maßnahme leisten wir
einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz“, erklärt Bernd
Coenen, der auf seinen Getreideflächen 25 Lerchenfenster anlegen wird.
Coenen bestätigt die große Bereitschaft seiner Arbeitskreiskollegen,
an diesem Projekt der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
teilzunehmen. Viele der teilnehmenden Landwirte werden mit einem am
Feldrand aufgestellten Schild, das kostenlos über die Stiftung zu
beziehen ist, auf ihre aktive Naturschutzmaßnahme hinweisen. Je Hektar
können zwei bis zehn Fenster von jeweils 20 m² Größe angelegt werden.
Bei der Anlage achten die Landwirte darauf, mindestens 25 m vom
Feldrand und 50 m von Straßen entfernt zu bleiben.
Die
Teilnahme am Projekt wird mit 10 € je angelegtem Fenster gefördert, die
Mittel stammen aus dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus Düsseldorf. Ein Betrieb kann
mit höchstens 50 Lerchenfenstern teilnehmen und damit eine maximale
Fördersumme von 500 € erhalten. Vordrucke für den Antrag können auf der
Internetseite der Stiftung unter www.rheinische-kulturlandschaft.de
heruntergeladen werden.