11.05.2010 | 00:00:00 | ID: 5685 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Agrarminister Rudolf Köberle MdL: "Wir werden beim Artenschutz in der Agrarlandschaft nur gemeinsam weiter vorankommen"

Stuttgart (agrar-PR) - Sinnvolle Anreizsysteme für Landwirte als Mittel der Wahl
"Der Verlust der Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt ist weltweit ein drängendes Problem. Die Vereinten Nationen haben deshalb das Jahr 2010 zum 'Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt' erklärt. Baden-Württemberg konnte in den letzten Jahren wichtige Erfolge beim Artenschutz erzielen. Dennoch sind weitere Anstrengungen erforderlich, um den Artenverlust insbesondere in der Agrarlandschaft zu stoppen", sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Montag (10. Mai) anlässlich einer Veranstaltung des Deutschen Bauernverbandes in Berlin.

Die Landwirtschaft sei über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Garant für die Artenvielfalt. Erst die Kultivierung der Landschaften durch den Menschen habe maßgeblich zur Entstehung zahlreicher Lebensräume und damit zu einer deutlichen Zunahme der Arten geführt. "Über lange Zeit konnten sich die Landwirte mit Recht als Naturschützer verstehen", betonte der Minister.

Dies habe sich allerdings in den 1960er Jahren geändert. Intensivierung, Spezialisierung, Rationalisierung und die einsetzende Globalisierung prägten die Wirtschaft und damit auch die Landwirtschaft. Hinzu kam der Wunsch der Verbraucher nach möglichst preiswerten Lebensmitteln. Als Folge davon sei die alte Balance zwischen Landwirtschaft auf der einen Seite und Natur- und Artenschutz auf der anderen Seite aus dem Gleichgewicht geraten.

"Die Agrarpolitik, die Landwirte und auch die Verbraucher haben das Problem erkannt. Naturschutz, Tierschutz und Artenschutz werden von den Akteuren mittlerweile sehr ernst genommen" sagte Minister Köberle. Das Land habe in den vergangenen 20 Jahren eine Vielzahl von Instrumenten und Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft entwickelt. Minister Köberle verwies in diesem Zusammenhang auf das Agrarumweltprogramm 'Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich' (MEKA), die Landschaftspflegerichtlinie, das 'Projekt zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt' (PLENUM) und die Projekte zur Erhaltung von Streuobstwiesen.

"Alle wichtigen Maßnahmen, die wir angepackt haben, sind nur in Zusammenarbeit mit den Landwirten gelungen. Weitere Erfolge beim Artenschutz in der Agrarlandschaft sind daher nicht gegen die Landwirte, sondern nur mit ihnen zu erreichen", betonte der Agrarminister. Das Land setze deshalb nicht auf eine noch stärkere Reglementierung der Landwirtschaft, sondern auf Angebote, sich freiwillig zu Naturschutzleistungen gegen Ausgleichszahlung zu verpflichten.

"Wir kommen beim Artenschutz weiter voran, wenn die Gesellschaft bereit ist, Naturschutzleistungen unserer heimischen Landwirtschaft stärker zu unterstützen", betonte Köberle. Dies beginne bei der Kaufentscheidung eines jeden Einzelnen an der Ladentheke. Dazu gehöre aber auch eine Agrarpolitik, die die Umweltmaßnahmen unserer Bäuerinnen und Bauern angemessen honoriert.
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