28.06.2023 | 15:25:00 | ID: 36742 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Dr. Ophelia Nick: „Eier & Fleisch gehören zusammen. Zukunftsmodell Zweinutzungshuhn!“

Berlin/Mettmann (agrar-PR) - Dr. Ophelia Nick, Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Mettmann und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Nick besuchte zusammen mit Ulle Schauws (MdB) und Volkhard Wille (MdL) den Bio-Geflügelhof von Andrea und Jens Bodden. Dort informierten sie sich über die Arbeit der Ökologischen Tierzucht (ÖTZ) und die Vorteile der auf dem Betrieb gezüchteten Zweinutzungshühner.
Lange hat sich die Tierzucht auf einzelne Leistungsmerkmale konzentriert. Beim Geflügel entstanden so Legerassen, die besonders viele Eier legen und Mastrassen, die besonders gut Fleisch ansetzen. Diese Spezialisierungen führen allerdings zu gesundheitlichen Problemen der Tiere. Dazu kommt, dass die männlichen Küken der Legehühner nicht für die Mast geeignet sind.

Diese wurden in der Vergangenheit meist nach dem Schlüpfen getötet. Seit dem 1.1.2022 ist das in Deutschland verboten. Das Zweinutzungshuhn bietet eine Lösung für das Problem, denn es kann beides: Viele Eier legen und ein zufriedenstellendes Schlachtgewicht mit hervorragender Fleischqualität erreichen. Die ÖTZ, die auf dem Familienbetrieb Bodden ihre Ställe betreibt, setzt hier an und züchtet Zweinutzungshühner. Die „ÖTZ-Cream“- und „ÖTZ-Coffee“-Tiere sind Kreuzungen aus den Rassen New Hampshire, Bresse Gauloise und White Rock. Die gezüchteten Jungtiere werden im gesamten Bundesgebiet verkauft und auch die Nachfrage aus dem Ausland wächst.

Dazu Dr. Ophelia Nick, die promovierte Tierärztin ist: „Es ist toll, dass auf dem Geflügelhof Bodden zusammen mit der ÖTZ robuste, gesunde und widerstandsfähige Zweinutzungsrassen gezüchtet werden. Für mich ist die Zweinutzung ein Zukunftsmodell: Fleisch und Ei werden zusammengedacht, so gibt es keine „überflüssigen“ Tiere. Außerdem sind die Hühner perfekt an die Ansprüche des Ökologischen Landbaus angepasst und sie kommen mit regionaler und ressourcenschonender Fütterung gut zurecht. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz tragen die Familie Bodden und die ÖTZ zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft bei.“

Das BMEL unterstützt das Vorhaben unter anderem mit dem Projekt „Öko2Huhn“, dabei geht es um die Praxistauglichkeit der Zweinutzungsrassen. Das langfristige Ziel der ÖTZ ist die Zucht von gesunden und robusten Tieren, die speziell für ökologisch wirtschaftende Betriebe geeignet sind.

Ulle Schauws, die Frauen- und Sozialpolitikerin aus Krefeld hält selber ein paar Hühner und stellt fest: „Hier in Goch ist der bisher einzige Standort der Ökotierzucht weltweit! Dass wir so eine Einrichtung im Kreis Kleve haben finde ich gut für die Region. Das stärkt den Standort und hilft beim Erhalt unserer regionalen Landwirtschaft. Gerne unterstütze ich diese Projekte.“

Hintergrundinformationen zu Kükentöten und Zweinutzungshühnern aus der Pressemitteilung des BMEL:
Als Lebensmittel verwendete Hühner-Eier stammen weit überwiegend von Hühnern, die auf eine bestmögliche Legeleistung gezüchtet sind („Legerassen“). Dagegen stammt Hühnerfleisch hauptsächlich von Hühnern, die auf einen bestmöglichen Fleischansatz gezüchtet sind („Mastrassen“). Männliche Hühnerküken der Legerassen wurden in der Vergangenheit beinahe sämtlich am ersten Lebenstag getötet („Eintagsküken“), weil sie langsamer und weniger Fleisch ansetzen als Hühner der Mastrassen (und bekanntermaßen keine Eier legen). Dies betraf etwa 40 Millionen Küken jährlich.

Im Jahr 2019 hatte das Bundesverwaltungsgericht geurteilt, dass das routinemäßige Töten von Küken gegen die allgemeinen Grundsätze des Tierschutzgesetzes verstieß und mit diesem nur noch vorübergehend vereinbar war. In der Folge wurde das Tierschutzgesetz im Jahr 2021 um ein explizites Verbot des Kükentötens ergänzt, das seit dem 1. Januar 2022 in Kraft ist.
Im EU- und weltweiten Maßstab ist das routinemäßige Töten der männlichen Küken der Legerassen insgesamt weiterhin gängige Praxis. Frankreich, Österreich und Luxemburg haben jedoch ebenfalls nationale Beschränkungen, die Niederlande eine verbindliche Reduktionsstrategie. Als Replik auf eine französisch-deutsche Initiative hat die Europäische Kommission auf der Tagung des Rates der Europäischen Union (Landwirtschaft und Fischerei) am 17. Oktober 2022 angekündigt, einen Vorschlag für eine EU-weite Beendigung des Kükentötens vorzulegen.

Für die Erforschung und Entwicklung von Verfahren zur Bestimmung des Geschlechts von Hühnerembryonen im Brut-Ei hat das BMEL seit dem Jahr 2008 Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 8,8 Millionen Euro bereitgestellt.

Im selben Zeitraum hat das BMEL zusätzliche Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 14,6 Millionen Euro für Vorhaben zur Nutzung von Hähnen der Legerassen zur Fleischproduktion („Bruderhähne“) und vor allem auch die Verwendung von „Zweinutzungshühnern“ zur Verfügung gestellt. Als Zweinutzungshühner werden Hühnerrassen bezeichnet, die gleichsam zur Eier- und Fleischproduktion bestimmt sind und insofern einen züchterischen Ausgleich zwischen Lege- und Mastleistung darstellen. Die Fördersumme schließt auch drei laufende Vorhaben ein, die sich auf Zweinutzungshühner beziehen und voraussichtlich in den Jahren 2025, 2026 bzw. 2028 abgeschlossen sein werden.

Hinweis: Bei Fragen oder Rückmeldungen steht mein Team Ihnen gerne zur Verfügung. 

Pressekontakt:
Dr. Ophelia Nick, MdB
Bundestagsabgeordnete für den Kreis Mettmann
Parlamentarische Staatssekretärin beim BMEL
Platz der Republik 1
11011 Berlin
+49 30 227 77050
ophelia.nick@bundestag.de
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