23.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2363 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Elektronische Kennzeichnung für Schafe praxisfern

Bonn (agrar-PR) - RLV: EU-Vorschrift belastet Tierhalter
Gegen die verpflichtende Einführung der elektronischen Kennzeichnung von Schafen und Ziegen spricht sich der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) aus. Nach EU-Recht müssen ab 2010 geborene Schafe im innereuropäischen Handel bzw. ab einem Alter von über einem Jahr individuell mit einer elektronischen Kennzeichnung markiert werden.

Die Pflicht zur Kennzeichnung von Schafen und Ziegen - in der Regel mit Ohrmarken - ist nach Angaben des Verbandes grundsätzlich sinnvoll und dient der Seuchenbekämpfung durch Rückverfolgbarkeit der Tiere.

Eine elektronische Einzeltierkennzeichnung ist hierfür offenkundig kein "Muss" - kleineren EU-Staaten mit weniger als 600 000 Tieren ist die Einführung nach EU-Recht anheim gestellt. Damit drohen den hiesigen Schafhaltern jedoch erhebliche finanzielle und bürokratische Belastungen. Allein in den vergangenen fünf Jahren haben 18 % der Schaf- und Ziegenhalter das Handtuch geschmissen. Ursachen hierfür sind vor allem die steigenden Produktionskosten und die zunehmende Flut an überzogenen und praxisfernen Auflagen bei sinkenden Erzeugerpreisen, so der RLV. Völlig ausreichend wäre eine einfache Bestandskennzeichnung der Tiere, sobald diese verkauft werden. Damit würde verhindert, was andernfalls leider häufig passiert: Die Tiere bleiben an Hecken und Zäunen mit ihren Ohrmarken hängen und reißen sich diese aus. Folge: Es kommt nicht selten zu gefährlichen Vereiterungen bis hin zu Todesfällen. Die Unbeweglichkeit der EU in dieser Frage schmerzt daher umso mehr. Der RLV begrüßt die Forderung der Länderagrarminister, auf die Pflicht zur elektronischen Einzeltierkennzeichnung zu verzichten und stattdessen ein freiwilliges Verfahren einzuführen. Nun müsse sich Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner für dieses Anliegen in Brüssel stark machen.
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