06.11.2015 | 19:25:00 | ID: 21363 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Erfolg für Tierschutz: Hennen-Käfighaltung wird endlich verboten

Mainz (agrar-PR) - In Deutschland wird endlich die tierschutzwidrige Käfighaltung von Legehennen verboten.
„Das ist ein großer Erfolg für den Tierschutz und den Einsatz der Tierschutzverbände. Endlich liegt jetzt ein festes Datum zum Ausstieg aus der Käfighaltung vor“, erklärte die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken heute im Bundesrat.

Die Länder haben die Verordnung dazu heute beschlossen. Bestehende Legebatterien müssen spätestens 2025 abgeschafft werden. Nur in definierten Härtefällen ist ausnahmsweise eine Verlängerung um maximal drei Jahre möglich.

„Nach wie vor werden Legehennen in sogenannten Kleingruppenkäfigen gehalten, obwohl dies das Bundesverfassungsgericht schon 2010 für verfassungswidrig erklärt hat. Die Kleingruppenkäfige sind kaum besser als die früheren konventionellen Käfige. Jede Henne hat nur den Platz von etwas mehr als einem Din-A-4-Blatt“, erläuterte Höfken. Staubbaden, ungestörte Eierablage oder Ruhen seien nicht möglich.

„Zum ersten Mal ist der Bund jetzt auf Initiative von Rheinland-Pfalz bereit, die Käfighaltung von Millionen Hühnern in Deutschland definitiv zu beenden“, so Höfken. Rheinland-Pfalz habe sich für einen schnelleren Ausstieg eingesetzt und kämpfe seit Jahren für bessere Haltungsbedingungen. Gemeinsam mit Niedersachsen hat sich das Land für ein Ende der Käfighaltung bis 2023 eingesetzt und damit bereits eine Mehrheit im Bundesrat erreicht.

Der Bund wollte dagegen mit einer völlig überzogenen Übergangsregelung von 23 Jahren erst 2035 aus der Kleingruppenkäfighaltung aussteigen. Den Beschluss des Bundesrates setzte die Bundesregierung nicht um. Umso mehr begrüße sie den nun erzielten Kompromiss. „Ein Ei mit der Drei aus Deutschland wird es ab 2025 nicht mehr geben“, sagte Höfken.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben bereits an der Ladentheke Nein zu Käfigeiern mit „3“ gesagt und dazu beigetragen, dass solche Eier aus den Supermarktregalen verschwunden sind. Die Ministerin wies jedoch darauf hin, dass EU-weit weiterhin Käfighaltung erlaubt sei. Auch wenn der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland die Eier aus Käfighaltung ausgelistet habe, in verarbeiteter Form in Kuchen oder Nudeln werden sie weiterhin eingesetzt und dafür weiter importiert.

Die Ministerin erinnerte, dass der Bundesrat bereits 2013 auf Antrag von Rheinland-Pfalz die Kennzeichnung auch von verarbeiteten Eiern in Lebensmitteln gefordert habe. Diese Forderung werde auch von den Legehennenhaltern selbst unterstützt. Die Bundesregierung müsse hier endlich reagieren, damit Eier aus tierschutzwidriger Käfighaltung vollständig aus den Regalen verschwinden, so Höfken. (mulewf-rlp)
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