12.04.2010 | 00:00:00 | ID: 5343 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Erfolgreicher Artenschutz mit der Landwirtschaft!

Bonn (agrar-PR) - Tagung der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft „Artenschutz mit der Landwirtschaft - kein Problem?!“
„Die Landwirtschaft wird häufig als Hauptverursacher des Artensterbens angeprangert. Tatsächlich gab und gibt sie Arten wie Feldlerche, Kiebitz, Hamster und Co aber erst ihren Lebensraum. Daher ist der Erhalt dieser Arten auch nur gemeinsam mit der Landwirtschaft möglich und sinnvoll.“ Das machte Friedhelm Decker, Vorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, bei der Tagung der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft „Artenschutz mit der Landwirtschaft - kein Problem?!“ am 12. April an der Andreas Hermes Akademie (AHA) in Bonn deutlich.

Welche Rolle die Landwirtschaft bei nationalen und internationalen Verpflichtungen aus Sicht der Bundesregierung spielt, erklärte Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen während der Tagung. Namhafte weitere Referenten wie Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), sowie Dr. Martin Woike vom Düsseldorfer Umweltministerium diskutierten über Möglichkeiten und Grenzen des kooperativen Artenschutzes auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Auch wurden gute Beispiele aus der Praxis bekannt gemacht und diskutiert.

„Die Landwirtschaft ist nicht nur historisch gesehen der wichtigste Produzent von Biodiversität in Deutschland; ohne sie wäre in Deutschland die biologische Vielfalt deutlich geringer als sie derzeit ist“, betonte Decker in seinem Eingangsstatement. Der fortschreitende Flächenverlust und der Intensivierungsdruck, unter dem der Agrarsektor steht, verlangten nach kooperativen Wegen zur Umsetzung von Artenschutzbelangen in der landwirtschaftlich genutzten Fläche.

Zahlreiche Landwirte würden freiwillig an Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzprogrammen teilnehmen. „Heute ist bereits jeder dritte Hektar an einem Agrarumweltprogramm beteiligt“, erklärte der Stiftungsvorsitzende.

Um dieses Konzept der freiwilligen Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sowie des Prinzips „Naturschutz durch Nutzung“ zu fördern, haben der Rheinische Landwirtschafts-Verband in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer NRW vor sieben Jahren die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft gegründet.

„Ziel ist es, die Schönheit und Eigenart sowie die Biotop- und Artenvielfalt der rheinischen Kulturlandschaften zu erhalten und weiter zu entwickeln“, erklärte Thomas Muchow, Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung. Hierzu würden auch die Umsetzung und dauerhafte Sicherung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen etwa bei Bebauungsvorhaben sowie von zielgerichteten Artenschutzmaßnahmen beitragen. Die Stiftung verfüge im Rheinland über zahlreiche Ökokonten. Rund 500 ha Fläche hätten Landwirte der Stiftung für Maßnahmen angeboten. Zudem würden bereits Naturschutzprojekte auf 200 ha umgesetzt, weitere 200 ha seien derzeit in der Planung.

Im weiteren Verlauf der Tagung wurden die Anforderungen und Lösungsmöglichkeiten bei der Umsetzung von Vorgaben in die Praxis von Referenten der Landwirtschaftskammer und des Umweltministeriums erörtert. Ergänzt wurde die Diskussion durch Vorstellung einer konkreten Artenschutzstrategie am Beispiel der Stadt Aachen. Dabei stellte Elmar Wiezorek vom Umweltamt der Stadt Aachen heraus: „Der Landwirt ist nicht der Verursacher der Eingriffe und ihm ist auch nicht zuzumuten, für die Verursacher oder für die öffentliche Hand wirtschaftliche Nachteile zu erleiden. Daher ist eine Entschädigung ein realistischer und fairer Ausgleich für Ertragseinbußen und Bewirtschaftungserschwernisse.“ Landwirt Georg Grooten aus Aachen informierte die Tagungsteilnehmer, wie er durch extensive Grünlandbewirtschaftung und eine Streuobstwiese Steinkäuzen neuen Lebensraum bereitstellt.

Die Tagung wurde finanziell unterstützt von der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
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