15.04.2010 | 00:00:00 | ID: 5392 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Europas größte Schafherde blökt in Großbritannien

Großbritannien (agrar-PR) - Schafhaltung hat auf den britischen Inseln Tradition. Obwohl die Bedeutung der wolligen Vierbeiner seit Jahren sinkt, werden immer noch mit Abstand die meisten Schafe der EU in Großbritannien gehalten. Dort wurden im vergangenen Jahr 15,69 Mio. Stück gezählt. Ebenfalls über einen umfangreichen Schafbestand verfügen die Spanier, dort wurden im vergangenen Jahr 11,21 Mio. Stück gehalten. Ein weiterer Schwerpunkt der europäischen Schafhaltung ist das neue Mitgliedsland Rumänien mit immerhin 7,61 Mio. Schafen. Vierter im Bunde der Länder, die allein zwei Drittel des gesamten europäischen Schafbestandes halten, ist Griechenland. Obwohl dort nur halb so viele Menschen leben wie in Rumänien, steht der griechische Schafbestand mit 6,33 Mio. Stück dem rumänischen kaum nach. Dagegen nimmt sich der deutsche Bestand von 1,79 Mio. Schafen recht bescheiden aus. In der Rangfolge davor liegen noch Italien mit 4,74 Mio. Schafen und Irland mit 2,58 Mio. Schafen.

Als Lieferanten von Wolle haben die Schafe in Europa kaum noch Bedeutung, denn der Wollertrag deckt gerade noch die Kosten der Schur. Ihre Hauptrolle spielen sie für die Erzeugung von Lammfleisch. Daneben hat auch die Milcherzeugung besonders in Südosteuropa noch Bedeutung zur Eigenversorgung der ländlichen Bevölkerung, aber auch Schafskäse wird von vielen geschätzt. Gerade die Lammfleischerzeugung ist aber starkem Konkurrenzdruck aus Übersee ausgesetzt, gegen den sie sich bei unbefriedigenden Markterlösen nur noch schwer behaupten kann. Zudem verleidet auch die EU mit steigenden Auflagen wie der elektronischen Tierkennzeichnung zunehmend die Freude an den Vierbeinern. Der europäische Schafbestand hat deshalb in den vergangenen Jahren spürbar abgenommen und dürfte nach Einschätzung von Experten auch in diesem Jahr kräftig sinken. So wurden 2007 europaweit 71,63 Mio. Schafe gezählt, im Jahr darauf waren es nur noch 66,39 Mio. Stück. Für 2009 liegen noch keine Zahlen vor.

Allerdings verlief die Entwicklung in den einzelnen Ländern unterschiedlich. So nahm der Bestand in Spanien und Portugal mit 16 Prozent und Irland mit 13 Prozent zweistellig ab. Auch in Deutschland ging die Schafhaltung mit minus 7,8 Prozent kräftig zurück. Dagegen stockten Rumänien und Griechenland ihre Herden sogar etwas auf. Für das laufende Jahr wird allerdings in allen EU-Ländern mit einem Rückgang der Schafbestände gerechnet, wenngleich sich der Bestandsabbau in den Ländern mit den größten Rückgängen in 2009 jetzt verlangsamen dürfte.
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