Großbritannien (agrar-PR) - Schafhaltung hat auf den britischen Inseln Tradition. Obwohl die
Bedeutung der wolligen Vierbeiner seit Jahren sinkt, werden immer noch
mit Abstand die meisten Schafe der EU in Großbritannien gehalten. Dort
wurden im vergangenen Jahr 15,69 Mio. Stück gezählt. Ebenfalls über
einen umfangreichen Schafbestand verfügen die Spanier, dort wurden im
vergangenen Jahr 11,21 Mio. Stück gehalten. Ein weiterer Schwerpunkt der
europäischen Schafhaltung ist das neue Mitgliedsland Rumänien mit
immerhin 7,61 Mio. Schafen. Vierter im Bunde der Länder, die allein zwei
Drittel des gesamten europäischen Schafbestandes halten, ist
Griechenland. Obwohl dort nur halb so viele Menschen leben wie in
Rumänien, steht der griechische Schafbestand mit 6,33 Mio. Stück dem
rumänischen kaum nach. Dagegen nimmt sich der deutsche Bestand von 1,79
Mio. Schafen recht bescheiden aus. In der Rangfolge davor liegen noch
Italien mit 4,74 Mio. Schafen und Irland mit 2,58 Mio. Schafen.
Als Lieferanten von Wolle haben die Schafe in Europa kaum noch
Bedeutung, denn der Wollertrag deckt gerade noch die Kosten der Schur.
Ihre Hauptrolle spielen sie für die Erzeugung von Lammfleisch. Daneben
hat auch die Milcherzeugung besonders in Südosteuropa noch Bedeutung zur
Eigenversorgung der ländlichen Bevölkerung, aber auch Schafskäse wird
von vielen geschätzt. Gerade die Lammfleischerzeugung ist aber starkem
Konkurrenzdruck aus Übersee ausgesetzt, gegen den sie sich bei
unbefriedigenden Markterlösen nur noch schwer behaupten kann. Zudem
verleidet auch die EU mit steigenden Auflagen wie der elektronischen
Tierkennzeichnung zunehmend die Freude an den Vierbeinern. Der
europäische Schafbestand hat deshalb in den vergangenen Jahren spürbar
abgenommen und dürfte nach Einschätzung von Experten auch in diesem Jahr
kräftig sinken. So wurden 2007 europaweit 71,63 Mio. Schafe gezählt, im
Jahr darauf waren es nur noch 66,39 Mio. Stück. Für 2009 liegen noch
keine Zahlen vor.
Allerdings verlief die Entwicklung in den einzelnen Ländern
unterschiedlich. So nahm der Bestand in Spanien und Portugal mit 16
Prozent und Irland mit 13 Prozent zweistellig ab. Auch in Deutschland
ging die Schafhaltung mit minus 7,8 Prozent kräftig zurück. Dagegen
stockten Rumänien und Griechenland ihre Herden sogar etwas auf. Für das
laufende Jahr wird allerdings in allen EU-Ländern mit einem Rückgang der
Schafbestände gerechnet, wenngleich sich der Bestandsabbau in den
Ländern mit den größten Rückgängen in 2009 jetzt verlangsamen dürfte.