Bonn (agrar-PR) -
Nach kurzer Verschnaufpause sind die Erlöse erneut nicht kostendeckend Die Ferkelpreise sind zurzeit unter massivem
Druck: In den vergangenen sechs Monaten sanken sie um 25 % und liegen
nun bei rund 36,50 € pro 25 kg Ferkel. Wie der Rheinische
Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, seien mindestens 45 € nötig,
damit der Landwirt die Produktionskosten decken kann.
Die Ferkelerzeuger mussten in den vergangenen zwei Jahren tiefe
Preistäler durchschreiten, bei vielen ging auf Grund der niedrigen
Erlöse die „rote Lampe“ an. Im Jahr 2006 gaben dem RLV zufolge
erschreckend viele Ferkelerzeuger ihren Betrieb in Nordrhein-Westfalen
auf: 16,2 %. Im Jahr 2007 nahm die Zahl weiter ab. So reduzierte sich
die Zahl der Sauenhalter um weitere 4,8 %. Nachdem im Winter 2008/ 2009
die Ferkelerzeuger auf Grund akzeptabler Ferkelpreise kurz durchatmen
konnten, werde sich der Abwärtstrend jetzt wieder verstärken,
befürchtet der RLV. Bei dem augenblicklichen Preisniveau könnten die
Landwirte nur Minus machen. Auch die gesunkenen Futtermittelkosten
könnten den Rückgang der Ferkelpreise nicht kompensieren.
Da der deutsche Selbstversorgungsgrad von Schweinefleisch bei 110 %
liegt, sei der Export von existentieller Bedeutung für die
Ferkelerzeuger, betont der RLV. Daher fordert der Verband, dass die
Exporterstattungen für Schweinefleisch durch die EU-Kommission sofort
erhöht werden, um unter anderem die eklatanten Kostennachteile durch
die europäische GVO-Zulassungspolitik von Importfuttermitteln
auszugleichen. Weiter appelliert der RLV an den
Lebensmitteleinzelhandel, den zerstörerischen Preisdruck umgehend zu
beenden. In Verantwortung für die gesamte Lebensmittelkette sei bei den
Preisverhandlungen endlich den realen Produktionskosten Rechnung zu
tragen.