28.10.2009 | 00:00:00 | ID: 3311 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Ferkelpreise: Die Talfahrt geht weiter

Bonn (agrar-PR) - Nach kurzer Verschnaufpause sind die Erlöse erneut nicht kostendeckend
Die Ferkelpreise sind zurzeit unter massivem Druck: In den vergangenen sechs Monaten sanken sie um 25 % und liegen nun bei rund 36,50 € pro 25 kg Ferkel. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, seien mindestens 45 € nötig, damit der Landwirt die Produktionskosten decken kann.

Die Ferkelerzeuger mussten in den vergangenen zwei Jahren tiefe Preistäler durchschreiten, bei vielen ging auf Grund der niedrigen Erlöse die „rote Lampe“ an. Im Jahr 2006 gaben dem RLV zufolge erschreckend viele Ferkelerzeuger ihren Betrieb in Nordrhein-Westfalen auf: 16,2 %. Im Jahr 2007 nahm die Zahl weiter ab. So reduzierte sich die Zahl der Sauenhalter um weitere 4,8 %. Nachdem im Winter 2008/ 2009 die Ferkelerzeuger auf Grund akzeptabler Ferkelpreise kurz durchatmen konnten, werde sich der Abwärtstrend jetzt wieder verstärken, befürchtet der RLV. Bei dem augenblicklichen Preisniveau könnten die Landwirte nur Minus machen. Auch die gesunkenen Futtermittelkosten könnten den Rückgang der Ferkelpreise nicht kompensieren.

Da der deutsche Selbstversorgungsgrad von Schweinefleisch bei 110 % liegt, sei der Export von existentieller Bedeutung für die Ferkelerzeuger, betont der RLV. Daher fordert der Verband, dass die Exporterstattungen für Schweinefleisch durch die EU-Kommission sofort erhöht werden, um unter anderem die eklatanten Kostennachteile durch die europäische GVO-Zulassungspolitik von Importfuttermitteln auszugleichen. Weiter appelliert der RLV an den Lebensmitteleinzelhandel, den zerstörerischen Preisdruck umgehend zu beenden. In Verantwortung für die gesamte Lebensmittelkette sei bei den Preisverhandlungen endlich den realen Produktionskosten Rechnung zu tragen.
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