08.09.2010 | 00:00:00 | ID: 6667 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Große Bedeutung der Schafhaltung für die baden-württembergische Kulturlandschaft

Stuttgart (agrar-PR) - Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: „Sicherung der Biodiversität durch Schafbeweidung“ Projekt zur Verbesserung der Lammfleischqualität vorgestellt
„In Baden-Württemberg hat die Schafhaltung eine große Bedeutung. Mit rund 4.000 Schafhaltern und rund 283.000 Schafen steht das Land mit Bayern und Schleswig-Holstein an der Spitze der Schafhaltung in Deutschland“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (8. September 2010) in St. Johann (Landkreis Reutlingen).

Durch die Arbeit der Schäfer sei über Jahrhunderte eine besondere Kulturlandschaft mit einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen entstanden. So seien beispielsweise die einzigartigen Wachholderheiden der Schwäbischen Alb nur mit Schafbeweidung zu erhalten. Auch im Schwarzwald oder in Hohenlohe sei in vielen Regionen die Schafhaltung nicht wegzudenken, vor allem zur Offenhaltung der Landschaft. „Besonders auf Grenzertragsstandorten der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald leistet die Schafhaltung einen hohen Beitrag für einen nachhaltigen Natur- und Landschaftsschutz“, erklärte die Staatssekretärin. Allein in Baden-Württemberg würden durch Schafe und Ziegen rund 60.000 Hektar extensives Grünland genutzt und erhalten. Daher gebe es flächendeckend keine vergleichbare Alternative zur Schafhaltung.

„Schäferei ist Beruf und Leidenschaft. Bei jedem Wind und Wetter müssen sich die Schäfer um ihre Tiere kümmern. Die Schäferei muss aber auch wirtschaftlich sein“, so Gurr-Hirsch. Der Preisanstieg für Produktionsmittel belaste die Schafhalter stark. Dazu komme ein scharfer Wettbewerb auf den Fleischmärkten sowie ein geringer Wollerlös, der kaum die Schurkosten decke. Zudem sei vielen Verbrauchern der Konsum von Lammfleisch noch fremd.

Um die Schafhaltung im Land zu stärken, habe man gemeinsam mit Partnern der Schafzucht und Schafhaltung verschiedene Projekte angestoßen. Auf Initiative der baden-württembergischen Lammfleischerzeugergemeinschaft e.V. sei ein Projekt zur Verbesserung der Lammfleischqualität in Leben gerufen worden. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, indem die Lammfleischqualität durch Einsatz entsprechender Genetik optimiert werde. Bei dem Projekt seien insgesamt sieben Schäfereien mit rund 1.200 Mutterschafen der Rasse Merino-Land beteiligt. Diese Mutterschafe seien mit sechs Böcken verschiedener Schafrassen angepaart worden. Die rund 2.000 Lämmer würden in der Folge auch auf moderne Merkmale einer guten Fleischqualität untersucht werden, wie beispielsweise den Anteil ungesättigter Fettsäuren. Auf diese Weise solle Qualitätsfleisch gezielter beworben werden können.

Für die Schafhaltung in Baden-Württemberg sei es eine zentrale Herausforderung, einerseits gutes Lammfleisch zu erzeugen und zu vermarkten und andererseits die Landschaft zu pflegen und die Artenvielfalt zu sichern. Auch die Verbraucher könnten dabei unterstützend wirken. „Indem sich die Verbraucher für heimisches Lammfleisch entscheiden, tragen sie direkt zum Erhalt unserer Landschaft bei. Damit können naturschutzrelevante Flächen gepflegt und wertvolle Tier- und Pflanzenarten geschützt werden“, betonte Staatssekretärin Gurr-Hirsch. Zusätzlich profitiere der Ländliche Raum durch die Sicherung von Arbeitsplätzen. Regionalität sei ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal, das im Trend der Verbrauchergunst liege.

Weitere Informationen zum Thema Schafhaltung und Schafzucht sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de abrufbar.
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