Bonn (agrar-PR) - Obwohl der Winter auch für die Bienen lang und kalt war, haben mehr
Bienenvölker den Winter unbeschadet überstanden, als von den
Bieneninstituten
im Spätsommer 2009 befürchtet wurde. Nach einer bundesweiten Umfrage
des Bienen-Partnerinstitutes der Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen
im rheinland-pfälzischen Mayen, an der mehr als 1 400 Imker
teilnahmen,
lagen die Verluste bei weniger als 20 Prozent.
In den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf wurden die höchsten
Winterverluste mit knapp 20 Prozent in Düsseldorf und 18 Prozent in
Köln
registriert. In Ostwestfalen-Lippe überstanden dagegen die meisten
Bienenvölker
den Winter recht unbeschadet. Hier lagen die Winterverluste bei
durchschnittlich
15,2 Prozent.
Damit die Entwicklung der Bienenvölker nun zügig vorangehen kann,
muss es deutlich wärmer werden. Bienen benötigen nun dringend Nektar
und Blütenstaub von den ersten Blütenpflanzen des Frühjahrs.
Sobald die Temperaturen stetig über zehn Grad steigen, verstärkt
die Königin die Eiablage. Viele junge Sommerbienen schlüpfen und
ersetzen die alten Winterbienen. Bei ihren regelmäßigen Ausflügen
suchen sie Pollen spendende Blütenpflanzen, wie Krokusse,
Schneeglöckchen
sowie vor allem Weiden und die Kornelkirsche auf. Sie sind willkommene
und
dringend benötigte Pollen- und Nektarspender. Je mehr Bienen in den
Völkern
heranwachsen, umso mehr Bestäuber stehen dann für die Obstblüten
und Rapsfelder zur Verfügung.
Ohne die Bestäubung tragen Obstbäume, Beerensträucher und
Blütenpflanzen, wie beispielsweise Raps und Sonnenblumen, keine
Früchte.
Bei nicht ausreichender Bestäubung der Blüten entstehen kleine und
oft deformierte Früchte oder geringere Samenmengen. Die Bestäubung
durch die Honigbiene erfolgt bei 80 Prozent der heimischen Obstbäume.
Für ertragreiche Obst- und Samenernten sind Bienenvölker nicht zu
ersetzen.
In Nordrhein-Westfalen widmen sich mehr als 9 100 Imker mit 61 000
Völkern der Bienenzucht. Bundesweit gibt es 81 000 Imker mit mehr
als 700 000 Völkern. Sie produzierten im vergangenen Jahr etwa 1 800
Tonnen Honig mit einem Marktwert in Höhe von mehr als 15 Millionen
Euro.