Bonn (agrar-PR) -
Für Kühe können Hundehaufen zur echten Gefahr werden Der Frühling hat Einzug gehalten. Jetzt gehen
viele Leute in der freien Natur mit dem Hund Gassi – in der
Landwirtschaft steht bald der erste Schnitt auf Grünlandflächen an. Doch
die Idylle wird getrübt: Hundekot auf Feldern gefährdet die Erzeugung
von Futter- und Lebensmitteln. Darauf macht der Rheinische
Landwirtschafts-Verband (RLV) aufmerksam.
Hundehaufen sind nach RLV-Angaben nicht nur auf Gehsteigen ein
Ärgernis sondern auch auf Grünlandflächen. Sie könnten auf der Weide für
Tiere zur echten Gefahr werden. Zum Beispiel dann, wenn Kühe Heu oder
Grassilage fressen würden, das durch Hundekot mit Parasiten verunreinigt
sei. Ein Gramm Hundekot beinhalte Millionen von Bakterien.
Beim Mäh- und Erntevorgang könne Hundekot in das Futter gelangen.
Wenn Nutztiere dieses Weidefutter fressen, können nach Aussage des RLV
bestimmte Krankheitserreger übertragen werden, die bei Rindern zu Fehl-
oder Totgeburten führten. Aber auch wirtschaftlich habe die
Verunreinigung von Futterflächen weitreichende Folgen. So seien den
Landwirten seitens der EU strenge hygienerechtliche Vorschriften bei der
Gewinnung von Lebensmitteln auferlegt. Ihre Einhaltung sei nicht
sichergestellt, wenn Futtermittel verunreinigt würden. Im schlimmsten
Fall könne das Weidefutter dann nicht verwertet werden. Für erzeugte
Produkte wie Fleisch oder Milch trage der Landwirt aber die volle
Verantwortung.
Das Argument vieler Hundebesitzer, Hundekot sei gleich Kuhfladen,
entkräftet der RLV. Fleischfresser müssten von Pflanzenfressern
unterschieden werden. Wird Gülle oder Mist auf landwirtschaftliche
Flächen ausgebracht, so werde er vom Boden schnell aufgenommen. Eine
Übertragung von Krankheiten erfolge hauptsächlich durch Kot von
Fleischfressern. Der RLV rät den Bauern zum Dialog mit den
Hundebesitzern: Nur so entsteht gegenseitiges Verständnis. Den
Hundehaltern muss verdeutlicht werden, die Hundehaufen ihrer
Vierbeiner nicht nur in Stadtparks, sondern auch auf Wiesen und Weiden
auf dem Land einzusammeln und mitzunehmen.