Oldenburg (agrar-PR) -
Immer weniger Milchviehhalter auf immer größeren Betrieben
Pressemitteilung vom 20.01.2010 Auch 2009 waren Niedersachsens Kühe wieder sehr fleißig. Die durchschnittliche Milchleistung stieg um 62 kg auf 8.596 kg Milch je Kuh. Damit wurde die „Schallmauer“ von 8.500 kg zum dritten Mal in Folge durchbrochen. Diese Zahlen nennt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und bezieht sich auf Berechnungen der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (VIT).
Die Ergebnisse basieren auf Milchleistungsprüfungen, die auf 10.677 Betrieben durchgeführt wurden, das bedeutet ein Minus von 300 Betrieben (- 2,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Gestiegen ist dagegen die Zahl der Kühe, und zwar um 13.354 auf 653.289 (+ 2,1 Prozent).
Diese Zahlen dokumentieren den rasanten Strukturwandel, der zu weniger, aber immer größeren und spezialisierten Betrieben führt. 1997 nahmen noch rund 18.000 Landwirte an der Milchleistungsprüfung teil. Das bedeutet ein Minus von 7.300 Betrieben bis 2009. Damit haben über 40 Prozent dieser Betriebe den Produktionszweig Milchviehhaltung innerhalb der letzten zwölf Jahre aufgegeben.
Besonders rasant ging der Strukturwandel bei den kleineren Betrieben vonstatten. Während der Anteil der Kühe in den Bestandsgrößen über 50 Kühe in den letzten Jahren konstant zugenommen hat, war die Zahl der Kühe unterhalb dieser Linie stetig rückläufig.
Im Durchschnitt halten die der Milchleistungsprüfung angeschlossenen Betriebe in Niedersachsen heute 61 Kühe. Die Spanne reicht von 25 Kühen im Kreis Wolfsburg bis zu rund 85 Kühen in den Kreisen Stade, Wesermarsch und Friesland. Besonders diese Betriebe, die auf den Grünlandstandorten der Küstenregion wirtschaften, nehmen kontinuierlich an Größe zu.
Die besten Ergebnisse werden nach wie vor in den vier niedersächsischen Herdbuchverbänden Osnabrücker Herdbuch, Masterrind GmbH, Weser-Ems-Union und der Verein Ostfriesischer Stammviehzüchter erzielt. Die Osnabrücker nehmen mit durchschnittlich 9.600 kg Milch je Kuh unangefochten die Spitzenstellung in ganz Deutschland ein.