Hannover (agrar-PR) - Im jetzt abgeschlossenen Milchkontrolljahr (1.10. bis 30.9.) haben
die niedersächsischen Kühe nach Angaben des Landvolks Niedersachsen
ihre Leistung weiter verbessert. Das geht aus dem vorläufigen
Jahresabschluss des Verdener Rechenzentrums VIT hervor. Allerdings fiel
das Leistungsplus mit 59 kg Milch geringer aus als im Durchschnitt der
alten Bundesländer mit 85 kg mehr Milch; in den neuen Bundesländern
stieg die Durchschnittsleistung sogar um 115 kg Milch. Gleichwohl lagen
die niedersächsischen Kühe mit durchschnittlich 8.593 kg Jahresleistung
deutlich über dem Bundesmittel von 7.989 kg. Und gegenüber dem Jahr
zuvor lag der Leistungszuwachs deutlich höher; im vergangenen
Kontrolljahr betrug die Steigerung nur 29 kg. Zwar haben die Kühe im
Sommer unter der extremen Hitze und Trockenheit gelitten, das dämpfte
auch ihr Leistungsvermögen, die Blauzungenkrankheit hat sich aber dank
der Impfung nicht mehr wie im Jahr zuvor leistungsmindernd ausgewirkt.
Etwas verringert war der Fettgehalt der Milch, aufgrund der höheren
Milchmenge blieb aber die Fettmenge mit 353 kg pro Kuh konstant.
Dagegen lieferten die Kühe im Mittel mit 294 kg etwas mehr Milcheiweiß
als im Vorjahr, als 291 kg Eiweiß erreicht wurden.
Die in einem Zuchtbuch eingetragenen Herdbuchkühe übertrumpfen den
Landesdurchschnitt mit 8.765 kg noch einmal um 172 kg. Sie machen
inzwischen immerhin 87 Prozent aller kontrollierten Kühe aus, nur
Thüringen hat einen gleich hohen Herdbuchanteil. Die Spitzenposition
wird dabei nach wie vor vom Osnabrücker Herdbuch gehalten. Dort gaben
die Kühe durchschnittlich 9.612 kg Milch mit 384 kg Fett und 328 kg
Eiweiß, das waren 113 kg mehr als im Vorjahr. Der zweite Platz geht an
die Schwarzbunten in der Weser-Ems-Union mit durchschnittlich 8.902 kg
Milch, das war gegenüber 2008 ein Plus sogar von 171 kg. Nur knapp
dahinter liegt die Masterrind in Verden mit 8.822 kg bei den
Schwarzbunten, 55 kg mehr als im Vorjahr. Die Rotbunten lagen in beiden
Zuchtverbänden etwas niedriger im Leistungsniveau. Um 15 kg gesunken
ist der Leistungsdurchschnitt bei den Kühen des Vereins ostfriesischer
Stammviehzüchter. Sie liegen mit 8.455 kg bei Schwarzbunt nach wie vor
auf dem letzten Platz in Niedersachsen.
Die Zahl der unter Milchkontrolle stehenden Betriebe ist gegenüber
dem vorangegangenen Kontrolljahr von 10.995 auf 10.692 gesunken. Die
Zahl der kontrollierten Kühe hat sich allerdings erhöht, und zwar von
637.392 auf 650.414 Stück. Immer mehr Landwirte haben erkannt, dass die
freiwillige Milchleistungsprüfung ein unverzichtbares Instrument für
das Herdenmanagement ist. Nur noch wenige Betriebe nehmen nicht an der
Leistungsprüfung teil.