Hannover (agrar-PR) - Im Mai 2008 wurden in Deutschland 12.969.674 Rinder gehalten, im Mai
dieses Jahres waren es mit 12.944.903 Tieren nur 24.771 und damit 0,2
Prozent weniger. Wesentlich deutlicher fiel das Minus mit 1,2 Prozent
bei den Mutterkühen aus, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Bei einem
Bestand von 735.525 Tieren im Mai 2009 handelte es sich dabei
allerdings um nur knapp 9.000 Tiere. Trotz der schlechten
wirtschaftlichen Lage, in der sich viele deutsche Milchbauern befinden,
wurden die Milchviehbestände kaum abgestockt. 4,205 Mio. Tiere, das
sind 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr, werden in den deutschen
Ställen gemolken. Diese Entwicklung ist allerdings regional sehr
unterschiedlich. In Baden-Württemberg verließen 1,9 Prozent der Kühe
die Höfe und in Bayern 0,8 Prozent. In Nordrhein-Westfalen wurden die
Bestände ebenso wie in Hessen um 1,6 Prozent abgestockt und in
Sachsen-Anhalt sogar um
1,8 Prozent. Die niedersächsischen Betriebe
stockten die Milchviehbestände im Gegensatz dazu auf. Mit einem Plus
von 1,1 Prozent wurden hier im Mai 773.200 Kühe gemolken und auch das
Bundesland Nordrhein-Westfalen hat um 1,6 Prozent zugelegt. Insgesamt
ist der Rückgang der Milchviehhaltung in den neuen Bundesländern mit
0,8 Prozent auf 773.100 Tiere gravierender als im Westen mit 0,2
Prozent. In den alten Bundesländern gibt es derzeit 3,432 Mio.
Milchkühe.
Der Rückgang der Betriebe war im vergangenen Jahr stärker als die
Bestandesabstockungen. Im Mai 2009 gab es 183.000 Rinderhaltungen in
Deutschland, das sind 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Anzahl
der Milchviehbetriebe hat sich nur unwesentlich stärker verringert, die
Abwanderungsrate lag bei 3,5 Prozent. Bundesweit hatten 97.400
Landwirte Milchvieh. Nur ein kleiner Teil davon, 4.986 Betriebe, liegt
in den neuen Bundesländern. 92.445 Milchviehhalter haben ihre Höfe im
Westen. Hier war der Rückgang der gesamten Rinderhalter mit 3,5 Prozent
auf 159.150 aber auch sehr viel höher, als in den neuen Bundesländern.
Dort gibt es nach einem Minus von 0,2 Prozent inzwischen noch 23.851
Höfe dieser Betriebsform. Bei den Rassen sind die Vorlieben der
Milchviehhalter eindeutig erkennbar: 84 Prozent aller deutschen
Milchkühe gehören der Rasse Holstein-Schwarzbunt an, das wirkt sich
auch auf den gesamten Rinderbestand aus. Mit einem Anteil von 41
Prozent sind diese leistungsstarken Milchkühe die dominierende Rasse.
Mit fast 3,7 Mio. Tieren und 28 Prozent landet die Doppelnutzungsrasse
Fleckvieh auf dem zweiten Platz. Die Fleischrinderhaltung ist mit etwa
925.000 Tieren im Vergleich zur Milchviehhaltung eher eine Nische.