16.08.2018 | 07:34:00 | ID: 25789 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Schafhalter wegen Trockenheit in Sorge um Tierbestände

Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) hat sich wegen der Auswirkungen der Trockenheit auf die Schafhaltung an die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, gewandt. In dem VDL-Schreiben heißt es u. a.:

„Die lange anhaltende Trockenheit betrifft insbesondere auch die Schafhaltung. Eine aktuelle Abfrage bei den VDL-Mitgliedsverbänden hat zu folgenden Ergebnissen geführt: Nach einem zum Teil deutlich geringeren ersten Schnitt ist ein zweiter oder gar dritter Schnitt nicht möglich. Bereits heute versuchen die Schafhalter durch wiederholtes kurzfristiges Umweiden das letzte Grün für ihre Tiere zu nutzen. Für das nächste Frühjahr sind Auswirkungen auf den Aufwuchs zu befürchten. Wer bereits jetzt Winterfutter zufüttert, dem fehlt dies im Winter. Raufutter- und Strohbörsen, wie z. B. von einigen Bauernverbänden eingerichtet, bieten Hilfe, sind aber zum Teil mit entsprechend gestiegenen Futter- und Transportkosten verbunden.

Trockenheit und hohe Temperaturen bedingen bei der Trinkwasserversorgung einen erheblichen Mehraufwand an Zeit und an Diesel. Strecken von 20 bis 30 Kilometern sind mit dem Traktor, sofern vorhanden, nicht zu bewältigen. Für die Fahrt mit dem Pick-Up gibt es allerdings keine Agrardieselsteuer-Rückerstattung.

Das Aufstallen und Zufüttern der Lämmer mit Kraftfutter ist kostenintensiv. Eine Bestandsreduzierung und ein vorzeitiges Schlachten der Lämmer ergeben bei hohem Angebot und zurzeit nur bedingter Nachfrage deutliche Preisabschläge, vor allen Dingen, wenn die Lämmer noch nicht ausgemästet sind. Eine Verschiebung der Deckzeit, um nur die Muttern im Winter zu füttern, heißt ein geringeres Lämmer-angebot zu Ostern, wenn die Preise eigentlich gut sind. Langfristig besteht die Gefahr, dass einmal reduzierte Bestände auch wegen der insgesamt angespannten wirtschaftlichen Situation der Schafhaltung in Deutschland nicht wieder aufgestockt werden.

Diese Fakten machen es schwierig, zeitnah konkrete finanzielle Auswirkungen zu benennen. Dies sei zu berücksichtigen, da mögliche Entschädigungen nur gezahlt werden sollen, wenn das Schadensereignis mehr als 30 % der durchschnittlichen Jahreserzeugung der betroffenen Unternehmen erreicht. Hier ist Flexibilität gefordert.

Vorrangig gehe es aber darum, den Tieren ausreichend Futter zu bieten. Die VDL bittet die Bundesministerin darauf hinzuwirken, dass nicht verwaltungsmäßige Bedenken hilfreiche kurzfristige Entscheidungen verhindern.

Auf Bedenken stoße bei vielen Tierhaltern auch, wenn Mais auf Grund seines schlechten Aufwuchses nun an Biogasanlagen geliefert werden soll, statt diesen zu Futter zu verarbeiten.“

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