Hannover (agrar-PR) - Trakehner – das sind die edlen Pferde mit den Wurzeln in Ostpreußen.
Im Jahre 1732 gründete Friedrich Wilhelm I. dort das „Königliche Stutamt
Trakehnen“, um Kavalleriepferde zu züchten, berichtet der
Landvolk-Pressedienst. Damit ist der Trakehner die älteste
Reitpferderasse Deutschlands und längst auch international als
Ursprungszucht anerkannt. Die Zucht lässt sich genetisch lückenlos auf
die Gründung des Hauptgestüts Trakehnen zurückführen. Auch in
Niedersachsen gibt es heute wieder 426 eingetragene Zuchtstuten und 42
Hengste, deren Ursprung in Ostpreußen liegt. Im vergangenen Jahr wurden
179 Fohlen registriert. Zu den größten Gestüten in Niedersachsen zählen
unter anderem das Gestüt Hämelschenburg bei Emmerthal, das Gestüt
Webelsgrund in Springe, der Klosterhof in Medingen und das Gestüt Hörem
in der Nähe von Schwarmstedt.
In der ursprünglichen Gestütsanlage verteilten sich 16 Zuchthöfe mit
großer Landwirtschaft auf 10.000 Hektar. Im Jahr 1944 waren bei der
ostpreußischen Stutbuchgesellschaft 15.000 Mitglieder registriert, 750
Hengste waren für die Trakehner Zucht anerkannt, die Zahl der
Zuchtstuten betrug 14.000. Jährlich bewarben sich über 160 Hengste in
Königsberg um das Prädikat „gekört“. Mit dem 17. Oktober 1944 änderte
sich die Situation schlagartig: Von oberster Stelle wurde die Weisung
erteilt, Trakehnen zu räumen. Die Verluste auf dem legendären Treck gen
Westen waren groß. Gerade einmal 1.500 Tiere kamen im Westen an und
wurden in den Wirren der Nachkriegszeit in ganz Deutschland verteilt.
Die Tugenden der Trakehner – Härte und Leistungsbereitschaft – hatten
sich nach dem Krieg als wichtiger Vorteil für die aufstrebende
Sportreiterei herausgestellt. Bis heute werden die Trakehner als einzige
Reitpferderasse nach den Prinzipien der Reinzucht mit hohen genetischen
Anteilen des englischen und arabischen Vollblutes, des Shagya- und des
Anglo-Arabers gezüchtet und genießen weltweite Anerkennung. Dabei ist
das Zuchtziel ein edles, rittiges und vielseitig veranlagtes Reit- und
Sportpferd mit gutem Charakter. Ein ausgeglichenes Temperament,
Intelligenz, Leistungsbereitschaft sind den Züchtern als hervorstechende
Eigenschaften der inneren Veranlagung besonders wichtig.