Hannover (agrar-PR) - Zwischen Januar und August 2009 waren in Deutschland 248.893
Saisonarbeitskräfte beschäftigt, allein 239.815 halfen in der
Landwirtschaft. Der arbeitsintensive Anbau von Obst und Gemüsebau wäre
ohne die Saisonkräfte in Deutschland kaum möglich. Zur Erntezeit kommen
diese in erster Linie aus Polen, Rumänien, Kroatien, der Slowakischen
Republik, Bulgarien und Ungarn, um auch auf den Feldern und in den
Plantagen Niedersachsens Spargel zu stechen oder Äpfel zu pflücken,
berichtet der Landvolk-Pressedienst.
In den vergangenen Jahren sind die Zahlen der Saisonarbeitskräfte in
Deutschland dennoch zurückgegangen. Der bürokratische Aufwand für die
Beschäftigung und die zunehmende Unsicherheit, ob die beantragten
Erntehelfer die Arbeit überhaupt antreten würden, schreckte viele
Landwirte ab. Außerdem gab es für die Landwirtschaft bisher eine
Ausnahmeregelung in der Beschäftigungsverordnung. Diese wird für Polen
ab 2011 und voraussichtlich für Rumänen und Bulgaren ab 2012 in den
meisten anderen Branchen ebenfalls gelten. Die Saisonkräfte dürfen dann
unbefristet in nahezu allen Bereichen, wie zum Beispiel der
Bauwirtschaft, dem Handel oder dem Gebäudereinigungsgewerbe tätig sein.
Damit muss sich die Landwirtschaft einem ganz neuen Wettbewerb um die
Aushilfen stellen.
Eine neue und kostengünstige Hilfe bei der Vermittlung von
Saisonarbeitskräften bietet nun der Gesamtverband der Deutschen Land-
und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeber. Auf der Internetplattform
www.saisonarbeit-in-deutschland.de erhalten die Landwirte für nur 96
Euro die Möglichkeit, ihren Betrieb einfach und schnell vorzustellen.
Die Seite gibt es für interessierte Erntehelfer aus Polen, Rumänien und
Bulgarien in der jeweiligen Landessprache und soll Arbeitgeber und
Arbeitnehmer unkompliziert zusammenführen. In enger Kooperation mit dem
Deutschen Bauernverband wurde von der landwirtschaftlichen
Arbeitgebervereinigung eigens für diesen Zweck die SinD GmbH gegründet.
Unter dem Motto „Saisonarbeitskräfte gewinnen! Die Zukunft angehen,
jetzt handeln!“ dürfte das Angebot der SinD GmbH ein wichtiger Baustein
für die Landwirte werden, um nach Einführung der
Arbeitnehmerfreizügigkeit bei der Gewinnung der Erntehelfer die Nase
vorn zu haben. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage
www.sind-gmbh.de.