Friedrichsdorf / Ts. (agrar-PR) - „Ich habe Hinweise,
dass die Umsetzung des Liquiditätsprogrammes für die Landwirtschaft in
zahlreichen Fällen an den Hausbanken scheitert“, so der Präsident des
Hessischen Bauernverbandes in einer Reaktion auf erste Erfahrungen mit
der Umsetzung des Liquiditätsprogrammes für die Landwirtschaft. Daran
könne auch nichts ändern, dass nach derzeitigem Stand bundesweit 100
Millionen Euro des Gesamtrahmens von 950 Millionen Euro beantragt sind.
“Ich befürchte, dass über das bankeninterne Prüfprogramm viele der
Antragssteller erst gar nicht bis zur Landwirtschaftlichen Rentenbank
vorstoßen“, so Schneider weiter. Das dürfe nicht sein, denn damit
erreiche die Hilfe gerade die Betriebe nicht, die sie am dringendsten
benötigen. Zur Absicherung der Hausbanken seien zusätzliche
Bürgschaften erforderlich, die dabei helfen, das Risiko ausfallender
Kredite aufzufangen. Hier nimmt der Präsident Bund und Land in die
Pflicht. Denn ebenso wie Bund und Land für Großunternehmen einspringe,
müsse dies auch für die Landwirtschaft gelten. Mit rund 60.000
Arbeitsplätzen sei die Landwirtschaft mit der größte hessische
Arbeitgeber, vergleichbar allenfalls mit dem Frankfurter Flughafen,
aber deutlich zum Beispiel vor Opel. „Und wir Bauern produzieren im
Gegensatz zu anderen lebensnotwendiges Essen“, so Schneider. Der
Präsident kündigte sich an, sich kurzfristig um ein Bankengespräch auf
Landesebene zu bemühen und zusätzlich die betroffenen Hausbanken
anzusprechen. Ansonsten sollen alle Banken veröffentlicht werden, die
nicht mit den hessischen Bauern die Krise bewältigen wollen und zu
einer Zusammenarbeit bereit sind.