12.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1642 | Ressort: Landwirtschaft | Unternehmen

Banken und Bauern als Partner gefordert

Hannover (agrar-PR) - EIN KOMMENTAR VON Sabine Hildebrandt
Liquidität Altkanzler Helmut Schmidt wird gerne mit dem Satz zitiert: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“ Aus Sicht der landwirtschaftlichen Unternehmer muss das Gegenteil gelten: Wer keine Visionen hat, kommt leicht vom Weg ab. Ein festes Koordinatensystem, das sie Schritt für Schritt zum Ziel bringt, ist für die Unternehmensführung unerlässlich. Das gilt gerade jetzt in der augenblicklichen Tiefpreisphase. Niedersachsens Banken spüren die Liquiditätskrise bereits an einer deutlich gestiegenen Kreditnachfrage aus dem Agrarsektor. Oft werden sie von sich aus aktiv und suchen das Gespräch mit dem Betriebsleiterehepaar, um gemeinsam die Situation zu analysieren.

Nun mag man den ohnehin unter Imageverlust leidenden Geldinstituten unterstellen, dass sie keine Almosen zu vergeben haben und nur handeln, um sich nicht am Ende selbst ganz unten auf der Ratingskala wieder zu finden. Doch was landauf landab von den Beratern und Betroffenen bemerkt wird, ist das ehrliche Bemühen der Kreditinstitute, um ihre landwirtschaftlichen Kunden. Eigene Spezialistenteams mit studierten Agraringenieuren stehen den Landwirten zur Seite, um die Situation zu beleuchten. Die Banken haben den Bereich Ernährung, Landwirtschaft und Neue Energien als Kernbranche längst erkannt. Ein Beispiel: Zwei Großbanken im Raum Weser-Ems gaben gegenüber dieser Zeitung an, dass sie rund 8.000 produzierende Landwirte betreuen, die ein Kreditvolumen von 1,2 Milliarden Euro in Anspruch nehmen. Dies sind rund zehn Prozent des Gesamtkreditvolumens, womit die Landwirte ganz klar eine Hausmacht bilden. Die Bauern können also durchaus selbstbewusst auftreten. Allgemein schätzen die Banken die landwirtschaftlichen Unternehmer als Kundschaft mit hoher Eigenkapitaldecke. Außerdem haben die Kreditinstitute bisher nur minimale Ausfälle im Bereich Landwirtschaft verzeichnet. Dennoch ist damit zu rechnen, dass die Banken im Zuge des Sicherungssystems Basel II die Zügel in den kommenden Monaten straffer anziehen. Das müssen sie schon alleine deshalb, weil ihnen die Bankenaufsicht verbindliche Vorgaben für das Risikomanagement vorschreibt. Für die Landwirte bedeutet das, offensiv das Gespräch mit dem Bankberater zu suchen. Dabei sollten auch die Möglichkeiten des Liquiditätshilfeprogramms gezielt angesprochen werden. Ein schlüssigen Plan mit klar umrissenen Zielen bildet die Basis. Die Banken erwarten eine ausführliche Analyse des Betriebes, die ihnen aufzeigt, dass der Unternehmer ein Spitzenmanager ist. Andererseits verstehen sie sich auch als Partner für den Landwirt und den ländlichen Raum. In dieser Funktion sind sie im Strukturwandel mehr als je zuvor gefordert.
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
E-Mail: pressestelle@landvolk.org
Pressemeldung Download: 
Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
Warmbüchenstr. 3
30159 Hannover
Deutschland
Telefon:  +49  0511  36704-0
E-Mail:  info@landvolk.org
Web:  www.landvolk.net
>>>  RSS
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.