Hannover (agrar-PR) -
Ostfriesisches Landvolk Bei den schwachen Milch-, Getreide- und Ferkelpreisen haben viele Betriebe Eigenkapitalverluste erlitten.
Inzwischen aber gibt es einen Silberstreif am Horizont. Präsident Erich
Hinrichs schilderte auf der Delegiertenversammlung des
Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland (LHV) „zwiespältige
Trends".
Auf der einen Seite seien da katastrophal niedrige
Milchauszahlungspreise, andererseits aber steigende Preise an der
Milchquotenbörse beim jüngsten Börsentermin. Dazu gebe es niedrige
Erzeugerpreise auf allen Agrarmärkten, andererseits aber steigende
Pacht- und Kaufpreise für landwirtschaftliche Nutzflächen. Die
Nachfrage durch Biogasanlagen auf dem Pachtmarkt ist in den Augen von
Hinrichs „enorm preistreibend". Nicht wenige Milchviehhalter würden die
extrem hohen Pachtpreise, die manche Biogasbetreiber zahlen, als noch
bedrohlicher einschätzen als die schwachen Milchpreise dieses Sommers.
Die Flächen erhalten
Ausführlich äußerte sich Hinrichs zur Verknappung
landwirtschaftlicher Nutzfläche durch den hohen Bedarf an
Kompensationsflächen für die Eingriffsregelung nach dem
Naturschutzgesetz. „Die Hafenprojekte, Pipelines, Kavernen-,
Offshore-Windenergieprojekte, neue Gewerbegebiete, Umgehungsstraßen und
zukünftige Autobahnen verursachen einen Bedarf an Ausgleichsflächen,
den die Landwirtschaft Ostfrieslands nicht mehr verkraften kann. Jede
Extensivierungsauflage vernichtet Wertschöpfung und Arbeitsplätze im
ländlichen Raum", verdeutlichte er.
Das nach EU-Recht jetzt umgesetzte Umbruchverbot für
Grünland in Niedersachsen sei besonders ärgerlich für Betriebe mit
Wechselgrünland, die ihren Grünlandanteil immer erhalten haben. Sie
müssten ihre Wirtschaftsweise in Zukunft bürokratisch absegnen lassen,
obwohl sie nicht die Verursacher eines Rückgangs des Grünlands um mehr
als fünf Prozent in Niedersachsen seien.
Die neue Bundesregierung erkenne das definitive Ende
der Quotenregelung im Jahr 2015 an. Sogar die deutsche Finanzverwaltung
habe diesen Termin aufgenommen und erlaube eine schnellere Abschreibung
von gekauften Milchquoten. Es werde definitiv nicht zum Herauskaufen
und zur anschließenden Stilllegung von Quoten in Deutschland kommen,
schilderte Hinrichs. Auch die Saldierungsregeln blieben unverändert.