Hannover (agrar-PR) - Unzählige Veranstaltungen, Feste, Wettbewerbe, Exkursionen,
Fortbildungen und auch politische Aktionen schmücken die Chronik der
Niedersächsischen Landjugend (NLJ). Die heutigen Mitglieder kennen
häufig von Kindesbeinen an die Geschichten der Eltern und Großeltern
über aufregende Reisen zur Grünen Woche über die innerdeutsche Grenze,
über die Teilnahme am Berufswettbewerb (BWB) oder über Fahrten zum
Deutschen Landjugendtag (DLT). Diese Aktionen sind auch 60 Jahre später
noch fest im Terminkalender der Niedersächsischen Landjugend verankert.
In diesem Jahr reisten beispielsweise über 500 Landjugendliche aus
Norddeutschland mit einem Sonderzug zum DLT nach Stuttgart, am BWB
nahmen 2009, nach Angaben des Landvolk-Pressdienstes, landesweit über
2.500 Auszubildende der Land-, Forst-, Tier- und Hauswirtschaft teil.
Ungebrochen ist der Reiz der Grünen Woche, so präsentiert die NLJ 2010
den Landjugendstand auf dem Erlebnisbauernhof in Halle 3.2. Die
Bildungsarbeit, besonders die Fortbildung jungen Menschen auf dem Land,
steht seit der Gründung im Vordergrund, ebenso wie das soziale
Engagement. 1952 rief der damalige Landesvorsitzende Martin Döscher zu
einer Sammelaktion von Büchern und Zeitschriften für „unsere Brüder und
Schwestern in der DDR“ auf, heute werden bei der Aktion „wir fürs Land“
oder der „72-Stunden-Aktion“ Spielplätze renoviert, Kinderfeste
veranstaltet oder zur Knochenmarktypisierung aufgerufen. In vielen
Politikbereichen redet die Landjugend ebenfalls seit Jahrzehnten mit.
Besonders die Bildungs- und Agrarpolitik sowie die Entwicklung
ländlicher Räume liegen den Mitgliedern am Herzen.
Der Bund der deutschen Landjugend (BDL) wurde bereits 1949
gegründet. Am 4. Juli 1950 wurde die NLJ aus der Taufe gehoben, um
einen Beitrag zur ländlichen Jugendarbeit und dem Aufbau einer neuen
Gesellschaft zu leisten. Die Landjugend sollte keine agrarische
Jugendorganisation werden, sondern eine Interessenvertretung für alle
Jugendlichen im ländlichen Raum sein. Der Erfolg gab dem Konzept Recht,
von Beginn an wurde die neue Organisation begeistert aufgenommen und
von den Ortsgruppen, die sich daraufhin in unzähligen Dörfern
zusammenfanden, mit Leben gefüllt. Doch auch die Landjugend blieb vom
Strukturwandel nicht verschont und musste nach erfolgreichen
Anfangsjahrzenten Rückgänge bei den Mitgliederzahlen hinnehmen.
Inzwischen haben diese sich allerdings stabilisiert. Der 60. Geburtstag
wird mit rund 10.000 Mitgliedern gefeiert. Ein Zeltwochenende mit
buntem Programm und Ball ist für 2010 bereits in Planung. Der Auftakt
der Feierlichkeiten ist allerdings die Landesversammlung vom 4. bis 6.
Dezember in Verden-Dauelsen. Dort wird der Niedersächsische
Ministerpräsident Christian Wulff dem Jugendverband ebenso seine
Aufwartung machen wie Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und
Landvolkpräsident Werner Hilse.