Bonn (agrar-PR) -
Arbeitgeberverbände vermitteln Saisonarbeitskräfte Das Anwerben von Saisonarbeitskräften soll in
Zukunft für die heimischen Betriebe einfacher, schneller,
kostengünstiger und transparenter werden.
Wie der Präsident
des Gesamtverbandes der Deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen
Arbeitgeberverbände (GLFA), Lothar Lampe, in einem Interview mit der in
Bonn erscheinenden Landwirtschaftlichen Zeitschrift (LZ) – Rheinland
sagte, will man damit die bisherigen Anstrengungen der land- und
forstwirtschaftlichen Betriebe unterstützen und die Möglichkeiten
verbessern, Saisonarbeitskräfte
in ihren Heimatländern zu gewinnen.
Deshalb habe der GLFA erst kürzlich die „SinD GmbH“ gegründet,
deren
Hauptzweck es ist, eine Internetplattform zu schaffen, auf der sich die
Betriebe darstellen und für sich werben können.
Lampe
begründete das Engagement des Verbandes damit, dass ab Mai 2011 die
Freizügigkeit für polnische und voraussichtlich ab 1. Januar 2012 auch
für rumänische und bulgarische Arbeitnehmer in allen Ländern der EU
gelten werde. Das bedeute, es gibt in Deutschland keine Sonderregelung
für landwirtschaftliche Saisonarbeitskräfte mehr. Die Konkurrenz um
Arbeitskräfte werde daher größer werden. Denn auch in Deutschland
würden andere Branchen, wie zum Beispiel die Bauwirtschaft oder das
Gebäudereinigungsgewerbe, versuchen, osteuropäische Arbeitskräfte für
sich zu gewinnen.
Lampe gab zu bedenken, dass die
Bundesagentur für Arbeit ihre Aktivitäten bei der Vermittlung von
Saisonarbeitskräften bei Eintritt der Arbeitnehmerfreizügigkeit
vermutlich erheblich reduzieren, wenn nicht sogar einstellen werde.
„Das bewährte schnelle Vermittlungsverfahren wird es voraussichtlich
auch nicht mehr geben“, so der Präsidentr. Die landwirtschaftlichen
Betriebe in Deutschland dürften nicht darauf hoffen, dass es zu neuen
bilateralen Verträgen zwischen Deutschland und Nicht-EU-Staaten, wie
Ukraine, Weißrussland oder anderen geben werde. Dies werde von der
Politik entschieden abgelehnt. Darüber hinaus würden
Weltwirtschaftskrise und Verpflichtungen zwischen den Mitgliedstaaten
der EU eine Öffnung des europäischen Arbeitsmarktes gegenüber
Drittstaaten verhindert. „Arbeitskräfte von außerhalb der EU werden
ihrem Betrieb nicht zur Verfügung stehen“, warnte Lampe.
Mit der Internetplattform
www.saisonarbeit-in-deutschland.de
will der Arbeitgeberverband den Betrieben eine einfache und
kostengünstige Möglichkeit bieten, ihr individuelles Profil in der
Heimatsprache der potentiellen Saisonarbeitskräfte zu präsentieren.
Nach den Worten Lampes ist es das Ziel, interessierten
Saisonarbeitskräften eine realistische Vorstellung über die
Arbeitgeberbetriebe der Land- und Forstwirtschaft in Deutschland und
die Möglichkeit einer einfachen Kontaktaufnahme zu bieten.